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Im Fokus

Transdisziplinäre Forschung: Wenn Wissenschaft und Gesellschaft gemeinsam die Zukunft gestalten

  • Dr. Melanie Mbah
    Forschungskoordinatorin für Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung / Senior Researcher Nukleartechnik & Anlagensicherheit
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Energiewende, Verkehrswende, Klimaschutz, Einsparungen bei Ressourcen und im Konsum – die Herausforderungen sind groß, die Probleme komplex, die Akteur*innen und Betroffenen vielfältig. Um dem zu begegnen, haben sich ausgehend vom Bereich Ökologie und Nachhaltigkeit schon seit den 1990er Jahren neue Formen der Wissensproduktion – also weg von der klassischen, rein wissenschaftlich-disziplinären Forschung – entwickelt. Sie überwinden nicht nur die Grenzen zwischen den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen wie die interdisziplinäre Forschung. In der transdisziplinären Forschung arbeiten wissenschaftliche und gesellschaftliche Akteur*innen eng zusammen.

Transdisziplinarität beteiligt unterschiedliche Gesellschaftsbereiche und mobilisiert deren jeweils ganz eigene Wissensformen, die aus der alltäglichen Praxiserfahrung resultieren. So können neue Wissensallianzen entstehen, um die gesellschaftlichen Herausforderungen noch besser zu bewältigen. Im Vordergrund steht die kollaborative – das heißt die gemeinschaftliche – Arbeit von Wissenschaft, ziviler Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und staatlichen wie nichtstaatlichen Institutionen.

Die Wissenschaft nimmt dabei Impulse von den beteiligten Akteur*innen auf und entwickelt sich weiter, während sie gleichzeitig eigene Impulse in die Praxis gibt. Transdisziplinäre und transformative Prozesse wirken folglich im Idealfall sowohl in die Wissenschaft als auch in die Praxis hinein und stoßen Veränderungen an. Ein besonderes Kennzeichen transdisziplinärer Forschung ist die enge Verbindung zwischen dem wissenschaftlichen und dem gesellschaftlichen System; die wechselseitigen Lernprozesse sollen Veränderungen anregen und ermöglichen.