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Mobilität, Wärme, Wohnraum: Wie Darmstadts Stadtquartiere bis 2029 nachhaltig werden können

Roadmaps für nachhaltigere Stadtquartiere in Darmstadt

Für das dicht bebaute Darmstädter Martinsviertel sind im Rahmen des Vorhabens „Transformative Strategien einer integrierten Quartiersentwicklung (TRASIQ2)“ Vorschläge wissenschaftlich erarbeitet worden, wie zum einen der knappe öffentliche Raum besser für das Abstellen von Fahrrädern genutzt werden kann. Da das Stadtviertel mit seinen vielen Gründerzeitgebäuden wegen Denkmalschutz und fehlendem Raum für Wärmepumpen auch eine Herausforderung für die Wärmewende ist, wird zum anderen angeregt, das Fernwärmenetz zu erweitern und gleichzeitig den Anteil regenerativer Energieträger zu erhöhen.

Roadmaps mit konkreten Schritten bis 2029

Die Pläne für die Bereiche Mobilität, Wärme und Wohnraumnutzung skizzieren Veränderungen bis zum Jahr 2029. Am Projekt TRASIQ2 sind die Wissenschaftsstadt Darmstadt und das Öko-Institut e.V. beteiligt, gefördert wurde es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Weitere Partner sind das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und die Agentur „Team Ewen“. Die Forschungsthemen Mobilität, nachhaltige Wärmeversorgung und Sanierung sowie bedürfnisgerechte Nutzung von Wohnraum wurden gewählt, da diese Bereiche große Potenziale bergen, um Treibhausgasemissionen einzusparen.

Für das ebenfalls betrachtete Stadtquartier Kranichstein-Süd zeigen die Roadmaps „Wärme“ und „Wohnraum“ Maßnahmen und Vorschläge auf, wie Gebäude wärmetechnisch saniert werden und vorhandene Wohnräume, beispielsweise durch eine Intensivierung von Wohnungstauschprogrammen, besser genutzt werden können.

Forschungsprojekt mit Bürgerinnen und Bürgern

In den vergangenen zwei Jahren haben zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger beider Quartiere sowie Expertinnen und Experten – aus dem Amt für Klimaschutz und Klimaanpassung, dem Amt für Wohnungswesen, dem Mobilitätsamt, dem Stadtplanungsamt sowie dem Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung der Wissenschaftsstadt Darmstadt, der Entega AG, der bauverein AG, dem Mieterbund sowie dem Bezirksverein Martinsviertel und der Stadtteilrunde Kranichstein – in Planungsforen diese Lösungen und Pläne erarbeitet. „Das Engagement der beteiligten Bürgerinnen und Bürger war und ist uns sehr wichtig. Nur der direkte Austausch zwischen Bürgerschaft und städtischer Verwaltung versetzt uns in die Lage, nachhaltige und zukunftstaugliche Konzepte zu entwickeln“, sagte Stadtplanungs-, Umwelt- und Klimaschutzdezernent Michael Kolmer.

„Die Beteiligung der Bürgerschaft war jederzeit engagiert, der Ton und Umgang in den Veranstaltungen konstruktiv und sachlich und das positive Feedback der Teilnehmenden sehr motivierend“, sagt Projektleiter Dr. Matthias Buchert vom Öko-Institut. „Das Instrument der Planungsforen wird von der Bürgerschaft sehr gut angenommen und bietet für alle Beteiligten einen hohen Mehrwert“.

Plan und aktuelles Geschehen passen zusammen

Das Forschungsprojekt fand seinen Abschluss am 23. Juni 2022 in einer gemeinsamen Veranstaltung von der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Öko-Institut. Dass viele der vorgeschlagenen Maßnahmen der Roadmaps für das Martinsviertel und Kranichstein-Süd mit bereits laufenden Prozessen wie dem Sanierungsfahrplan der bauverein AG oder der Parkraumbewirtschaftung der Stadt zusammenpassen – darauf wies Dezernent Kolmer hin. „Die städtischen Stellen und die Tochterunternehmen arbeiten bereits Hand in Hand“, so Kolmer. „Das ist auch dringend notwendig für die Mammutaufgabe, die Stadtquartiere nachhaltig auszurichten. Diese Aufgabe ist, zum Beispiel durch gestörte Lieferketten, inzwischen sogar noch anspruchsvoller geworden.“

Präsentation „Roadmap Mobilität & öffentlicher Raum“ des Öko-Instituts

Präsentation „Roadmap Nachhaltige Wärmeversorgung & Sanierung“ des Öko-Instituts

Präsentation „Roadmap Bedürfnisgerechte Nutzung von Wohnraum“ des Öko-Instituts

Präsentation „Prozessevaluation TRASIQ 2: Was bringen Planungsforen für zukünftige Prozesse?“ des Öko-Instituts

Präsentation „Transformative Strategien einer integrierten Quartiersentwicklung (TRASIQ 2)“ des Öko-Instituts