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Working Paper 10/2021

Resiliente Versorgungsysteme – Strategien für einen sozial-ökologischen Umbau

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Die Corona-Pandemie samt ihren wirtschaftlichen Folgen hat die Krisenfestigkeit (Resilienz) zentraler Versorgungssysteme unserer Gesellschaft auf die Probe gestellt. Dabei sind einige Schwachpunkte zutage getreten, die hinsichtlich künftig erwartbarer Krisen akute Fragen nach einer resilienteren Gestaltung aufwerfen. Nicht minder akut ist die politische Debatte um die ökologisch und sozial nachhaltige Gestaltung solcher Versorgungsysteme. Das vorliegende Diskussionspapier kombiniert die Herausforderungen der Resilienz und der Nachhaltigkeit und sucht nach Hinweisen, mit welchen Strategien und Maßnahmen beiderlei gestärkt werden kann (Synergien), bzw. wo sich Widersprüche auftun (Zielkonflikte).

Die Untersuchung beschränkt sich auf die Versorgungsfelder Ernährung und Energie. Es werden drei Strategien ausgewählt, die für die benannten Felder besonders relevant erscheinen und Schnittstellen zwischen Resilienz und Nachhaltigkeit bieten: Regionalisierung, Diversifizierung und die Bereitstellung von Back-up-Strukturen. Das Papier mündet in Empfehlungen für Politik und Wirtschaft.

Es stellt sich heraus, dass versorgungsystemübergreifende Erkenntnisse bezüglich Synergien und Zielkonflikten im Spannungsfeld zwischen Resilienz und Nachhaltigkeit aus dieser Kurz-Studie kaum abgeleitet werden können – zu unterschiedlich sind die beiden Systeme konfiguriert. Allerdings zeigt sich, dass in beiden Systemen Back-up-Strukturen in befriedigendem Ausmaß vorhanden sind; die Strategien Diversifizierung und Regionalisierung bieten größeres Diskussions- und Handlungspotenzial. Im Energiesystem werden Diversifizierungs- und Regionalisierungsoptionen bereits im Zuge der Energiewende diskutiert und teilweise umgesetzt, weitergehende Ansatzpunkte einer Resilienzsteigerung sind meist mit ökologischen und sozialen Zielkonflikten verbunden. Im Ernährungssystem hingegen liegen zahlreiche Synergien zwischen Resilienz und Nachhaltigkeitswirkungen brach, Zielkonflikte ergeben sich hauptsächlich bzgl. ökonomischer Aspekte.