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Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben „Die Verbraucherin und der Verbraucher als Akteurin und Akteur in der Lieferkettenregulierung: Eine Verbrauchersicht auf menschenrechtliche Risiken in der Lieferkette“ im Auftrag des BMUV

Verbraucher*innen als Akteure in der Lieferkettenregulierung – und Möglichkeiten ihrer Stärkung

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In den letzten Jahren wurden menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten für unternehmerische Lieferketten erstmalig rechtsverbindlich in europäischen und nationalen Gesetzen fest-gelegt. Wichtige Regelungen sind in allernächster Zeit insbesondere mit der Verabschiedung der Europäischen Sorgfaltspflichtenrichtlinie zu erwarten. Wesentliche Aspekte zur Umsetzung und ins-besondere zur effektiven Durchsetzung dieser Vorgaben sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Damit bleiben auch mit der europäischen Richtlinie zentrale Herausforderungen für die Wirksamkeit der neuen Regeln für den Schutz von Umwelt und Menschenrechten bestehen. Parallel zu dieser Entwicklung wird in der Verbraucherpolitik diskutiert, wie Verbraucher*innen als treibende Kräfte für die Nachhaltigkeitstransformation gestärkt werden können. Dies spiegelt sich in der neuen Verbraucheragenda der EU wider, die Verbraucher*innen dazu befähigen soll, fundierte Entscheidungen zu treffen und aktiv am Übergang zu einer grünen und digitalen Wirtschaft teilzunehmen. Im Zusammenhang mit der Notwendigkeit einer europäischen Sorgfaltspflichtenregulierung kann zudem ein wachsendes Bewusstsein von Verbraucher*innen für Nachhaltigkeitsaspekte festgestellt werden.

Diese Studie im Auftrag des BMUV soll helfen, Fragen dazu zu beantworten, unter welchen rechtlichen und tatsächlichen Bedingungen eine Aktivierung von Verbraucher*innen für eine nachhaltige Transformation unternehmerischer Lieferketten möglich ist. Durch eine Literaturanalyse und eine repräsentative Bevölkerungsumfrage werden Interesse und Bereitschaft von Verbraucher*innen, sich für Menschenrechte, Sozialstandards und Umweltschutz einzusetzen, sowie wichtige Einflussfaktoren und Voraussetzungen hierfür ermittelt. Eine Analyse rechtlicher und verbraucherpolitischer Instrumente klärt Bedarfe und Ansatzpunkte für eine stärkere Rolle von Verbraucher*innen in der Lieferkettenregulierung. Abschließend werden z. T. im Entstehen begriffene rechtliche Rahmenbedingungen für die Wahrnehmung einer solchen Rolle näher betrachtet.