Modelle für Laufzeitverlängerungen der deutschen Kernkraftwerke und Strompreissenkungen
Im Handelsblatt vom 4. August 2005 („Längere Laufzeiten sollen Milliarden kosten“)ist erstmals ein Modell der CDU zur Verlängerung der Laufzeiten für die deutschen Kernkraftwerke über die in der Atomgesetznovelle von 2002 (AtG 2002) festgelegten Reststrommengen hinaus spezifiziert worden, mit dem gleichzeitig eine Senkung der Strompreise – zumindest für energieintensive Industrien – erreicht werden soll.
Mit den nachfolgenden Überlegungen wird versucht, das vorgeschlagene Modell quantitativ zu spezifizieren und verschiedene Umsetzungsaspekte näher zu diskutieren.
Dazu müssen zwar eine Reihe von Modellannahmen getroffenen bzw. Vereinfachungen vorgenommen werden, das wesentliche Ziel ist jedoch die Quantifizierung der entsprechenden Größenordnungen und Verteilungseffekte.
Eine juristische Prüfung des vorgeschlagenen Modells ist nicht Gegenstand der hier vorliegenden Kurzanalyse. Es wird diesbezüglich nur auf diejenigen Problembereiche hingewiesen, aus denen sich im Parallelschluss zu anderen Regelungs- und Diskussionsbereichen Probleme bzw. Hindernisse ergeben dürften.
Schließlich sind Sicherheitsfragen und die Notwendigkeit von Nachrüstinvestitionen, die sich im Kontext möglicher Laufzeitverlängerungen für die deutschen KKW ergeben können und in der politischen Diskussion ebenfalls eine Rolle spielen, nicht Gegenstand der hier angestellten Überlegungen.