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Handlungsstrategien und Impulse für eine nachhaltige Tier- und Pflanzenzucht

Agrobiodiversität entwickeln

  • R. Barth
  • M. Dross
  • Dr. Franziska Wolff

Das wissenschaftliche Verbundprojekt "Agrobiodiversität entwickeln!" untersuchte die Ursachen und Folgen, die der Verlust der Artenvielfalt im Bereich der Landwirtschaft mit sich bringt. ExpertInnen des Öko-Institutes aus den Bereichen Umweltrecht und Biodiversität, Ernährung und Landwirtschaft untersuchten in diesem Projekt vor allem die rechtlichen, institutionellen und politischen Rahmenbedingungen.

Das Projekt leistet einen Beitrag dazu, die Abnahme von Biodiversität in ihren vielfältigen Zusammenhängen – dazu gehört auch das Verhältnis von Frauen und Männern in Züchtung und Nutzung – besser zu verstehen und auf die gesellschaftliche Agenda zu setzen. Bedingungen für eine nachhaltige Tier- und Pflanzenzucht wurden aufgezeigt. Dadurch leistet das Projekt auch einen Beitrag zur Umsetzung der Biodiversitätskonvention (Rio 1992). Übergeordnetes Ziel ist eine nachhaltige Ernährungssicherung und das Offenhalten von Entwicklungschancen. Dazu bedarf es der Bewahrung der Vielfalt landwirtschaftlicher Nutzungsformen in regionalen und globalen Kontexten und des damit verbundenen praktischen Wissens.

Nach den Ergebnissen des Projekts leisten auch die bestehende Gesetzgebung und Förderpraxis einförmigen Zuchtzielen und einer starken Ertrags- und Leistungsorientierung Vorschub, die sich nachteilig auf die landwirtschaftliche Vielfalt auswirken. Zwar ist die Förderung der Diversität zumindest im Tierzuchtgesetz als Ziel genannt, es fehlt aber an wirksamen Politikinstrumenten, dieses Ziel auch umzusetzen. Bisher gibt es kaum politische Instrumente, um den Verlust der Agrobiodiversität zu verhindern und die landwirtschaftliche Vielfalt aktiv zu entwickeln. Erste Ansätze finden sich in den Fachprogrammen zum Erhalt pflanzen- und tiergenetischer Ressourcen, die 2005 nun endlich auch durch ein Förderprogramm unterlegt werden sollen. Ein wichtiger Schritt auf politischer Ebene wäre es, Vorsorge- und Verursacherprinzip auch im Bereich der Tier- und Pflanzenzucht zu stärken. Als anerkannter Grundsatz der deutschen Umweltpolitik fordert das Vorsorgeprinzip ein vorbeugendes Handeln vor allem dann, wenn wissenschaftliche Unsicherheiten bestehen und nicht umkehrbare Folgen zu befürchten sind - wie es im Bereich der Agrobiodiversität der Fall ist.

Das Projekt "Agrobiodiversität entwickeln!" wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderschwerpunkt "Sozial-ökologische Forschung" gefördert. Das Projektteam bestand aus dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), dem Öko-Institut e.V., der Schweisfurth-Stiftung, dem Landesumweltamt Brandenburg, dem Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin und der Projektkoordination Tiergesundheit und Agrobiodiversität.

Der umfassende Projektbericht gliedert sich insgesamt in die Kapitel:

1. Agrobiodiversität – Eine Einleitung

2. Entwicklung der Agrobiodiversität bei Pflanzen und Tieren

3. Innovationssystem und Agrarpolitik

4. Rechts- und Institutionenentwicklung

5. Marktsituation und Anreizstrukturen

6. Rechtliche und politische Rahmenbedingungen

7. Das Akteursfeld Agrobiodiversität

8. Fallstudie Huhn

9. Fallstudie Schwein

10. Fallstudie Rind

11. Fallstudie Weizen

12. Fazit

Das Öko-Institut zeichnet verantwortlich für die umfangreichen Kapitel „Rechts- und Institutionenentwicklung“ sowie „Rechtliche und politische Rahmenbedingungen“, die Sie hier herunterladen können. Weitere Kapitel finden Sie unter www.agrobiodiversitaet.net/site/page/das_projekt/ergebnisse.php

Das Projekt "Agrobiodiversität entwicklen" gehört dem Kompetenznetzwerk Agrar- und Ernährungsforschung an ("www.regionalerwohlstand.de/core/index.php?lang=de&id=2129"[www.regionalerwohlstand.de/core/index.php?lang=de&id=2129])

Weitere Ergebnisse des Projekts beispielsweise die Projektbroschüre sowie Unterlagen zur Tagung können unter "www.agrobiodiversitaet.net"[www.agrobiodiversitaet.net]

kostenlos heruntergeladen werden.