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Mit gezielten Fördermaßnahmen zur Energieeffizienz

Um gezielt einkommensschwache Haushalte bei der energetischen Gebäudesanierung zu fördern, müsste der Bund knapp 17 Milliarden Euro investieren. Das ergab eine Studie des Öko-Instituts im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die Autorinnen und Autoren legen ein Gutachten vor, wie die Bundesregierung ihre Bürgerinnen und Bürger bei weiterhin hohen Energiepreisen besser auf die kommenden Winter vorbereiten kann.

Die Bundesregierung hat während der Energiepreiskrise zuletzt finanzielle Mittel mit der Gießkanne verteilt, was in der Kürze der Zeit richtig war. Für die kommenden Winter muss die Bundesregierung die Haushalte aber gezielt entlasten, um die Energiewende effizient voranzubringen und Energiearmut zu vermeiden.
Dr. Tilman Hesse
Senior Researcher, Energie & Klimaschutz

Privathaushalte gezielt entlasten

Die Studienautorinnen und -autoren zeigen auf, wie gezielte Fördermaßnahmen innerhalb der kommenden zwei Jahre mittelfristig zu einer Steigerung der Energieeffizienz und zur verstärkten Nutzung von erneuerbaren Energien beitragen können. Um gezielt einkommensschwache Haushalte bei energetischen Maßnahmen zu fördern, müsste der Bund – bei einer 80-prozentigen Förderquote – knapp 17 Milliarden Euro investieren. Die daraus resultierenden Energiekosteneinsparungen während der Dauer der Maßnahmen liegen mit knapp 20 Milliarden Euro fast 20 Prozent über den Investitionskosten. Das entspricht für einen typischen Haushalt einer Einsparung von 3.420 Euro über die Dauer der umgesetzten Maßnahmen.

„Viele Verbraucherinnen und Verbraucher hat die Energiepreiskrise stark belastet, vor allem für einkommensschwache Haushalte hat sich die Situation verschlechtert“, sagt Thomas Engelke, Energieexperte beim vzbv. „Die Bundesregierung muss in den nächsten Jahren zielgerecht Investitionen einsetzen, um auf dem Weg zu mehr Klimaschutz Energiearmut in Deutschland vorzubeugen.“

Mittel für Gießkannen-Entlastung dreimal höher

Um alle privaten Haushalte im Kontext der hohen Energiepreise im Herbst 2022 unabhängig von ihrem Einkommen zu entlasten, sind bei einer Übernahme von 30 Prozent der zusätzlichen Kosten rund 14 Milliarden Euro pro Jahr nötig. Dies sind knapp dreimal höhere Mittel als für die gezielte Entlastung einkommensschwacher Haushalte erforderlich wären – bei einer Übernahme von 80 Prozent der zusätzlichen Kosten.

Hintergrund

Die gestiegenen Energiepreise als Folge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben Verbraucherinnen und Verbraucher stark belastet. Vor allem für einkommensschwache Haushalte hat sich die Situation erheblich verschlechtert. Die Bundesregierung reagierte darauf mit verschiedenen, meist nicht zielgerichteten und zeitlich begrenzten Entlastungsmaßnahmen.

Künftig ist eine gezielte Unterstützung einkommensschwacher Haushalte für Investitionen in Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Nutzung erneuerbarer Energien unerlässlich, um die Energiearmut zu bekämpfen und gleichzeitig zu einer deutlichen Verringerung des Energieverbrauchs, der Treibhausgasemissionen und der Importabhängigkeit in Deutschland beizutragen.

Zur Studie "Wie die Bundesregierung Energiearmut gezielt verringern kann und die Bevölkerung davon profitiert"

Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)

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