FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 veröffentlicht Umweltbilanz
Das Organisationskomitee der FIFA Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2011 veröffentlicht heute die Umweltbilanz des Turniers. Der „Legacy-Report“ („Legacy“, engl. für Erbe, Hinterlassenschaft) dokumentiert, dass die FIFA Frauen-WM in Deutschland (26. Juni bis 17. Juli 2011) umweltfreundlich und klimafair veranstaltet und in acht der neun WM-Stadien ein nachhaltiges Umweltmanagement etabliert werden konnte.
„Diese Bilanzen belegen, dass Deutschland einmal mehr die Chance genutzt hat, sich als gastfreundlicher und fußballbegeisterter Gastgeber zu präsentieren sowie ein umweltbewusstes und klimafaires Turnier auszurichten“, sagt DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger anlässlich der Veröffentlichung des WM-Umweltberichtes.
Für die Kompensation der WM-bedingten Treibhausgasemissionen wurden vom Organisationskomitee und dem DFB mit Unterstützung der FIFA auf freiwilliger Basis insgesamt 600.000 Euro investiert. Mit diesen Mitteln werden fünf Projekte in Entwicklungsländern gefördert, um insgesamt 40.000 Tonnen CO2-Emissionen zu kompensieren. Die Projekte entsprechen den höchsten Kriterien und erfüllen die Bedingungen des sogenannten „Gold-Standard“.
Mit ÖKOPROFIT wurde ein Umweltmanagement in acht der neun WM-Stadien eingeführt. In fünf Workshops wurden die Mitarbeiter der Stadien über ökologische und ökonomische Maßnahmen zur Senkung des Energie- und Wasserverbrauchs sowie zur Vermeidung und Reduktion von Abfällen informiert. Im Zuge der Einführung von ÖKOPROFIT wurden insgesamt 70 Einzelmaßnahmen umgesetzt, wodurch jährlich rund sechs Millionen Kilowattstunden Energie in den Stadien eingespart werden.
Auch ein verfehltes Ziel des WM-Umweltprogramms „Green Goal 2011“ wird in dem 60-seitigen wissenschaftlich fundierten „Legacy-Report“ offen angesprochen. Innerhalb Deutschlands reisten nur etwa 35 Prozent der Fans mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Spielen der FIFA Frauen-WM an - deutlich weniger als bei der WM 2006. Insgesamt fällen das renommierte Öko-Institut, das die Bilanz erstellt hat, und der Weltverband FIFA aber ein überwiegend positives Urteil.
Schon für die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland hatten der DFB und sein Organisationskomitee freiwillig ein Umweltprogramm geplant und umgesetzt. Mittlerweile hat die FIFA das Thema aufgewertet, indem ein Konzept zum Umweltschutz zur bindenden Voraussetzung einer WM-Bewerbung gemacht wurde.
Claudia Roth, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen und Beauftragte für Umwelt- und Klimaschutz des DFB, sagt: „Die FIFA Frauen-WM hat grüne Spuren hinterlassen. Sie hat gezeigt, dass Sportgroßveranstaltungen klimafair und umweltfreundlich sein können. Damit hat sie die Pionierarbeit von Green Goal 2006 fortgeführt und noch einmal neue Maßstäbe gesetzt.“
Der „Legacy Report“ erscheint rechtzeitig zum zweiten Umweltforum des Fußballverbandes, in dem heute in Frankfurt Claudia Roth und führende DFB-Repräsentanten mit Umweltverbänden und Interessierten über die Auswertung des Green Goal 2011 und künftige Pläne des DFB im Umwelt- und Klimaschutz sprechen. Bereits im Frühjahr 2012 wird eine große Umweltkampagne starten und die 26.000 Amateurvereine zu einem Umwelt-Wettbewerb aufrufen.
Umweltbilanz zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft, erstellt vom Öko-Institut e.V.
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