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Energiemessgeräte für „grüne“ Weihnachten

Wer für das neue Jahr „Energiesparen“ als guten Vorsatz gefasst hat, sollte dieses Jahr Energiemessgeräte unter den Weihnachtsbaum legen.

Wer für das neue Jahr „Energiesparen“ als guten Vorsatz gefasst hat, sollte dieses Jahr Energiemessgeräte unter den Weihnachtsbaum legen. Mit ihnen kommt man unnötigen Standby-Verbrauchern wie Fernsehern oder Stromfressern wie alten Kühlschränken auf die Spur. Das Öko-Institut hat jetzt Kriterien für besonders hochwertige Energiemessegeräte entwickelt. Auf dieser Grundlage können sich Hersteller nun für das Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ bewerben.

100 Euro Stromkosten im Standby-Betrieb sparen

Viele Elektrogeräte benötigen Strom, selbst wenn sie ausgeschaltet sind. Dazu gehören unter anderem Computer, HiFi-Anlagen, Fernseher oder Netzteile von Halogenlampen. Die Mehrkosten durch den so genannten Standby-Verbrauch belaufen sich durchschnittlich auf etwa 100 Euro für einen Zwei-Personen-Haushalt. Wer diesen Betrag sparen will, kann solche „heimlichen Verbraucher“ mit einem Energiemessegerät einfach aufdecken und mittels einer kostengünstigen, schaltbaren Steckerleiste komplett vom Stromnetz trennen. Gute Messgeräte ermitteln elektrische Leistungen bereits ab 0,5 Watt. Die meisten herkömmlichen Energiemessgeräte hingegen zeigen Leistungen erst ab fünf Watt an und eignen sich nicht zum Aufspüren der vielen „kleinen“ Stromverbraucher.

Effiziente Haushaltsgeräte ersetzen alte Stromfresser

Auch besonders ineffiziente Geräte können mit einem Energiemessgerät identifiziert werden. Im Haushalt tragen alte Kühl- und Gefrierschränke, Heizungspumpen oder Elektroheizer erheblich zum Stromverbrauch bei. Die Messgeräte zeigen dabei nicht nur den elektrischen Energieverbrauch sondern auch die entstehenden Stromkosten an. „Mit dieser Information fällt die Entscheidung oft leicht, große Stromfresser aus dem Haushalt zu verbannen und stattdessen effiziente Geräte anzuschaffen“, erläutert Jens Gröger, Projektleiter für die Kriterienentwicklung für den Blauen Engel, diesen Vorteil.

Niedriger Stromverbrauch der Energiesparhelfer

Energiemessgeräte selbst verbrauchen ebenfalls Strom – die Blauen Engel-Kandidaten dabei mit maximal zwei Watt jedoch vergleichsweise wenig. „Dennoch sollte das Messgerät nach dem Einsatz wieder aus der Steckdose entfernt werden“, erklärt Gröger.

Weitere Tipps zum Energiesparen gibt die Broschüre „99 Wege Strom zu sparen“, die gemeinsam von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und dem Öko-Institut herausgegeben wird. 

PROSA – Methode für die Kriterienentwicklung für Umweltkennzeichnung

Für die Ableitung von Vergabekriterien für das Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ prüft das Öko-Institut gemäß ISO 14024, welche Umweltauswirkungen für die potenzielle Vergabe eines Klimaschutz-Umweltzeichens relevant sind. Neben dem Energieverbrauch und dem Treibhausgasausstoß werden weitere wichtige Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte analysiert wie die umweltgerechte Produktion, die Schadstofffreiheit, der Gesundheits- und Arbeitsschutz, die Reparaturfreundlichkeit oder die Recyclingfähigkeit. Grundlage für die Kriterienentwicklung ist jeweils eine Nachhaltigkeitsanalyse mit der vom Öko-Institut entwickelten Methode PROSA (Product Sustainability Assessment). Ausgehend von einer Marktanalyse beinhaltet PROSA eine vereinfachte Ökobilanz an repräsentativen Produkten, die Berechnung typischer Lebenszykluskosten und eine Nutzenanalyse der Produktgruppe. Entlang des Produktlebensweges werden Nachhaltigkeitsaspekte untersucht, die besonderen Hot-Spots des Produktes identifiziert und daraus Vergabekriterien abgeleitet.

Weitere Informationen

Studie „PROSA Energiemessgeräte für den Haushalt - Entwicklung der Vergabekriterien für ein klimaschutzbezogenes Umweltzeichen“

Informationen zur Vergabegrundlage der Produktgruppe RAL-UZ 142 – Energiemessgeräte für den Haushalt 

Informationen zum Blauen Engel mit dem Zusatz „Schützt das Klima“ und nachhaltigen Konsum auf der Website des Öko-Instituts

Ansprechpartner und Projektleitung „Top 100 – Umweltzeichen für klimarelevante Produkte“

<link und>Jens Gröger
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institutsbereich Produkte & Stoffströme
Öko-Institut e.V., Büro Berlin
Telefon: +49 30 405085-378
E-Mail: j.groeger@oeko.de

<link und>Dr. Dietlinde Quack
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institutsbereich Produkte & Stoffströme
Öko-Institut e.V., Büro Freiburg
Telefon: +49 761 45295-248
E-Mail: d.quack@oeko.de

Das Projekt Top 100 – Umweltzeichen für klimarelevante Produkte wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NaKI) vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.

Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.


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