Öko-Institut unterstützt #Scientists4Future und #Fridays4Future
Auch diesen Freitag demonstrieren weltweit wieder Schülerinnen und Schüler für den Klima- und Umweltschutz. Mehr als 23.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützen die Anliegen der engagierten Jugendlichen. Auch das Öko-Institut zeigt sich solidarisch mit der Kritik am unzureichenden politischen Handeln zum Klima-, Arten-, Wald-, Meeres- und Bodenschutz.
„Wir unterstützen die Anliegen der jungen Menschen ausdrücklich“, sagt Anke Herold, Geschäftsführerin am Öko-Institut. „Unsere Studien zeigen seit langem, dass die derzeitigen Maßnahmen zum Klimaschutz nicht ausreichen, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen – nämlich die globale Erwärmung deutlich unter 2 °C zu halten und alle möglichen Anstrengungen zu unternehmen, die Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen.“
Konsequentes politisches Handeln nötig
Während das deutsche Klimaziel für 2020 aller Voraussicht nach verfehlt wird, können die Ziele für das Jahr 2030 noch erreicht werden. Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten des Öko-Instituts belegen das. Handlungsbedarf gibt es dabei in allen Sektoren, darunter die Stromerzeugung, der Verkehr und der Gebäudebereich. Die Studien zeigen, dass die bestehenden Lücken zur Erreichung der Klimaziele nur mit einem Mix ambitionierter Maßnahmen zu schließen sind:
Studie "Überprüfung der Emissionsminderung 2020 im Projektionsbericht 2017" des Öko-Instituts
<link publikationen p-details klimaneutraler-gebaeudebestand-2050>Studie „Klimaneutraler Gebäudebestand 2050“ von Öko-Institut und Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE
Hohe Kosten ohne ambitionierten Klimaschutz
Zudem können fehlende Fortschritte beim Klimaschutz zukünftig den Bundeshaushalt stark belasten. Berechnungen des Öko-Instituts haben gezeigt, dass bis zum Jahr 2020 Kosten in Höhe von 600 Millionen Euro, von 2021 bis 2030 sogar fünf bis 30 Milliarden Euro entstünden, wenn die EU-Klimaziele beim Verkehr, dem Gebäudebereich und in der Landwirtschaft nicht erreicht werden.
Positiven Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft
Gleichzeitig haben die Expertinnen und Experten des Öko-Instituts beschrieben, dass eine konsequente Umsetzung der Instrumente für mehr Klimaschutz positive Auswirkungen auf die Volkswirtschaft haben können:
Nächste Schritte für den Klimaschutz
„Die Schülerinnen und Schüler halten uns vor Augen, dass die Uhr tickt“, ergänzt Herold. „Es ist an der Zeit, nicht nur Kommissionen zu bilden, sondern die dort beschlossenen Ziele und Maßnahmen auch umzusetzen. Die Rezepte liegen auf dem Tisch, jetzt müssen Taten folgen.“
Dazu gehört nach Ansicht des Öko-Instituts ein Klimaschutzgesetz mit klar definierten Pfaden zur Minderung der Treibhausgasemissionen pro Sektor. Es muss zudem die Verantwortung innerhalb der Bundesregierung für das Erreichen dieser Minderungspfade eindeutig beschreiben.
Die Empfehlungen der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“, kurz Kohlekommission, müssen zügig in geltende Gesetze gegossen werden. Nur so kann der Kohleausstieg umgesetzt und das Ziel zum Ausbau der regenerativen Energien von 65 Prozent bis 2030 erreicht werden.
Und nicht zuletzt müssen dringend Maßnahmen im Verkehrssektor, Gebäudebereich und in der Landwirtschaft formuliert und umgesetzt werden, damit die Klimaschutzziele für diese Sektoren erreicht werden können.