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Kompensation von Treibhausgasemissionen am Öko-Institut

Das Öko-Institut kompensiert rückwirkend ab 2014 alle Treibhausgasemissionen des Institutsbetriebs, die sich nicht durch Energieeffizienzmaßnahmen oder die Nutzung erneuerbarer Energien vermeiden lassen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berechnen dafür die externen Kosten der Emissionen. Hierfür wird ein CO2-Preis hinterlegt, der in längerfristigen Klimaschutzstrategien die notwendigen Veränderungen hin zu einer treibhausgasarmen Wirtschaftsweise herbeiführen kann. Die so ermittelten Gelder investiert das Institut in Goldstandard-zertifizierte CDM-Projekte von atmosfair, die zusätzliche Emissionsminderungen bewirken.

Treibhausgasemissionen am Öko-Institut

Der Betrieb des wissenschaftlichen Instituts an drei Standorten verursacht Treibhausgasemissionen, die vor allem durch Dienstreisen (rund 70 Prozent) sowie aus der Nutzung von Strom, Raumwärme, Papier und Herstellung der IT-Geräte und -Server entstehen. 2014 waren das insgesamt 561 Tonnen CO2-Äquivalente, die voll kompensiert werden.

Der größte Faktor bei den Treibhausgasemissionen sind jedoch die Dienstreisen – bei jährlich mehreren Hundert Projekten gibt es sehr viele Bahnreisen, dazu kommen bei den internationalen Projekten die Flugreisen. So sind allein durch die Dienstreisen im Jahr 2014 rund 390 Tonnen CO2-Äquivalente entstanden.

Minderungen der Treibhausgasemissionen am Öko-Institut

Das Öko-Institut hat bereits seit vielen Jahren die wesentlichen Maßnahmen ergriffen, um den eigenen „Klimafußabdruck“ zu verringern.

Dienstreisen werden soweit wo möglich durch Telefon- und Videokonferenzen ersetzt (2015 mehr als 1000 Telefonkonferenzen), innerdeutsche Dienstreisen werden fast ausschließlich mit dem Zug unternommen. Autofahrten und Flüge müssen bei der Reisekostenabrechnung begründet werden, geflogen wird praktisch nur bei internationalen Projekten. Die Büros des Öko-Instituts liegen in Gebäuden mit niedrigem Heizenergiebedarf und es werden energieeffiziente Geräte und Server eingesetzt. In zwei der drei Standorte betreibt das Öko-Institut Kantinen, in denen es ausschließlich vegetarische Biokost gibt.

Kompensation der Flugemissionen

Die Emissionen, die durch die Dienst-Flüge entstehen, kompensiert das Öko-Institut bereits seit 2005. Als eine der ersten Institutionen in Deutschland berechnete das Institut die Kosten für die unvermeidbaren Treibhausgasemissionen und investierte diese in Emissionsminderungsprojekte.

Von 2005 bis 2008 wurden dafür Gutschriften aus Minderungsprojekten eingesetzt, die die strengen Anforderungen des Gold Standards erfüllen. Hierdurch wurde sichergestellt, dass die Ausgleichszahlungen des Öko-Institut in qualitativ hochwertige Minderungsprojekte fließen, die tatsächlich einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und zugleich die Nachhaltige Entwicklung in der jeweiligen Region fördern.

In den Jahren 2009 bis 2011 wurden Emissionsrechte aus dem europäischen Emissionshandelssystem (sogenannte EUA) für die Kompensation eingesetzt, weil hierdurch ein Beitrag zur vor allem in den Industrieländern notwendigen Dekarbonisierung geleistet werden kann. Da der Preis für EUA niedriger lag als der Preis für Gutschriften aus Gold Standard-Projekten (23 Euro pro Tonne CO2), legte das Institut so viele EUA still wie notwendig sind, um auf die gleichen Kosten wie im Falle einer Kompensation durch Gold Standard-Projekte zu kommen. Hierdurch wurden die flugbedingten Treibhausgasemissionen in diesen Jahren um circa 40 bis 50 Prozent überkompensiert.

Seit dem Jahr 2012 fließen die Ausgleichszahlungen des Öko-Instituts wieder in Gold Standard-Minderungsprojekte von atmosfair.

Herausforderung Kompensation heute und in Zukunft

Die Kompensation von Treibhausgasemissionen mit Kompensationsprojekten führt generell eine Reihe von Problemen mit sich. So ist beispielsweise nicht immer sichergestellt, dass die Klimaschutzprojekte tatsächlich „zusätzlich“ umgesetzt werden und nicht ohnehin geplant waren. Denn nur so können Treibhausgase eingespart werden, die nicht sowieso reduziert werden können. Bei Waldprojekten ist nicht sichergestellt, dass die Emissionsminderungen langfristig wirken und permanent sind.

Atmosfair führt jedoch hochwertige Klimaschutzprojekte in den am wenigsten entwickelten Ländern wie Nepal oder Äthiopien durch. Gold Standard-Projekte bestehen ausschließlich im Aufbau erneuerbarer Energien, Energieeffizienz oder Kompostierung. Gleichzeitig sorgen sie für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung.

Jetzt und für die Zukunft gilt: Grundsätzlich soll die Verwendung der Mittel, die den externen Klimakosten der Institutstätigkeit entsprechen, einen Beitrag zur nachhaltigen, klimaverträglichen Transformation der Gesellschaft leisten. Das Öko-Institut prüft auch weitere Optionen, wie die Mittel zur Förderung einer klimaverträglichen Wirtschaftsweise in Deutschland und Europa genutzt werden können.

Treibhausgasemissionen des Öko-Instituts und ihre Kompensation im Überblick

Einheit

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Treibhausgasemissionen

t CO2e

142

129

141

179

217

191

   durch Flüge

t CO2e

142

129

141

179

217

191

   andere

t CO2e

Kompensation

t CO2e

130

145

180

220

195

Kosten pro Zertifikat

€/t CO2e

14

20

23

23

23

Kosten der Klimakompensation

1.820

2.900

4.140

5.060

4.485


 

Einheit

2010

2011

2012

2013

2014

2015

Treibhausgasemissionen

t CO2e

163

208

158

144

561

212

   durch Flüge

t CO2e

163

208

158

144

194

212

   andere

t CO2e

367

*

Kompensation

t CO2e

165

210

160

145

565

215*

Kosten pro Zertifikat

€/t CO2e

23

23

23

23

23

23

Kosten der Klimakompensation

3.795

4.830

3.680

3.335

11.500

4.945*

*Berechnung der weiteren Treibhausgasemissionen des Jahres 2015 (und entsprechende Kompensation ist erst ab September 2016 möglich (wegen ausstehender Nebenkostenrechnungen zu Wärme- und Stromverbrauch).