Spenden

Frühe Anwender von E-Lkw zeigen sich zufrieden – Herausforderungen bleiben

Erfolgsfaktoren für die Einführung von E-Lkw

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekts ELV-LIVE hat das Öko-Institut 51 Transportunternehmen zur Markteinführung von batterieelektrischen Lkw befragt. Die Ergebnisse liefern wertvolle Einblicke in Erfahrungen, Erwartungen und Hemmnisse der sogenannten Early Adopters – also der Unternehmen, die E-Lkw bereits heute im regulären Flottenbetrieb testen.

Die befragten Unternehmen sind mehrheitlich große und mittlere Betriebe aus der Transportbranche mit eigener Fahrzeugflotte. Der Anteil elektrischer Fahrzeuge an den Gesamtflotten ist bisher gering – rund 80 Prozent der Unternehmen setzen maximal fünf E-Lkw ein. Trotz der geringen Verbreitung ist die Zufriedenheit mit dem Einsatz hoch: 88 Prozent der Unternehmen bewerten ihre bisherigen Erfahrungen mit E-Lkw positiv. Besonders hervorgehoben werden der hohe Fahrkomfort und die Akzeptanz bei den Fahrer*innen.

Ergebnisse der Online-Befragung im Projekt ELV-LIVE

Zur erfolgreichen Einführung der Fahrzeuge gehörten vor allem der Aufbau von Ladeinfrastruktur und die Schulung des Personals. Technische Herausforderungen und Reichweiteneinschränkungen wurden zwar genannt, stellen jedoch nur für eine Minderheit ein zentrales Problem dar.

Ein Großteil der E-Lkw wird im regionalen Verteiler- und Werkverkehr eingesetzt. Die Motivation zur Anschaffung basiert häufig auf strategischen Nachhaltigkeitszielen, wirtschaftlichen Überlegungen sowie erweiterten Einsatzmöglichkeiten, zum Beispiel durch die Belieferung in Tagesrandzeiten.

Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse auch die zentralen Hemmnisse auf dem Weg zur weiteren Verbreitung: Die unzureichende öffentliche Ladeinfrastruktur, der hohe Anschaffungspreis und fehlende Werkstatterfahrung mit Elektroantrieben bremsen die Investitionsbereitschaft – selbst bei zufriedenen Anwendern.

Trotzdem blicken die Unternehmen optimistisch in die Zukunft: 82 Prozent der Befragten erwarten, dass E-Lkw bis zum Jahr 2030 einen bedeutenden oder sogar den Standard im Straßengüterverkehr darstellen werden.

Ausblick: weitere Befragungen von Transportunternehmen geplant

Um die Entwicklung weiter wissenschaftlich zu begleiten, wird im Herbst 2025 eine zweite Anwenderbefragung durchgeführt. Ziel ist es, die längerfristigen Effekte des E-Lkw-Einsatzes zu erfassen und zentrale Herausforderungen wie zum Beispiel die Ladeinfrastruktur vertieft zu analysieren.

Parallel dazu startet derzeit eine Kontrollgruppenbefragung mit einer repräsentativen Stichprobe von Transportunternehmen. Damit wird ein Vergleich zwischen frühen Anwendern und der breiten Transportbranche möglich. Frühere Untersuchungen haben hier teils deutliche Unterschiede in der Bewertung von Technologien und Potenzialen gezeigt.

Das Projekt ELV-LIVE begleitet die Markteinführung von E-Lkw bis Ende 2025 mit dem Ziel, Erkenntnisse für Praxis, Politik und Industrie bereitzustellen – für einen erfolgreichen und realitätsnahen Markthochlauf der Elektromobilität im Güterverkehr.

„Akzeptanz von E-Lkw bei Early-Adoptern – Ergebnisse einer Online-Befragung von Transportunternehmen im Projekt ELV-LIVE“ des Öko-Instituts