Spenden

Aktualisierte Informationen zur Untersuchung von Ausstiegsszenarien für das Heizkraftwerk München Nord

Eine aktuelle Untersuchung des Öko-Instituts in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken München hat die Auswirkungen eines möglichen Ausstiegs aus der Kohleverbrennung im Block 2 des Heizkraftwerks München Nord erneut überprüft.

Update der Studie für die Stadtwerke München

Eine aktuelle Untersuchung des Öko-Instituts in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken München hat die Auswirkungen eines möglichen Ausstiegs aus der Kohleverbrennung im Block 2 des Heizkraftwerks München Nord erneut überprüft. Die Stadtwerke München hatten bereits 2015 mit der Unterstützung des Öko-Instituts die ökonomischen und ökologischen Auswirkungen einen vorzeitigen Stilllegung des Kraftwerks analysiert. Diese Studie wurde nun gemäß den aktuellen Rahmenbedingungen für den Energiemarkt überarbeitet – angenommen wurden vor allem aktuelle Energie- und CO2-Preise. Die Ergebnisse der neuen Untersuchung bestätigen grundsätzlich die Resultate aus dem Jahr 2015 und zeigen, dass eine vorzeitige Stilllegung zu spürbaren Emissionsreduktionen führen kann, diese zugleich für die Stadtwerke München klare betriebswirtschaftliche Nachteile mit sich bringt. In wieweit die in der Studie berechneten CO2-Minderungen tatsächlich eintreten, hängt von der weiteren Reformierung des EU-weiten Emissionshandelssystems ab.

Im Vergleich zum Gutachten 2015 wird jedoch deutlich, dass die finanziellen Einbußen bei einer vorzeitigen Stilllegung etwa im Jahr 2020 oder 2025 geringer sein können als bislang angenommen. Dies hängt mit den aktuellen Annahmen für die Entwicklung der Preise für Erdgas und für CO2-Emissionszertifikate (im EU-Emissionshandel) zusammen. „Die Schätzungen zeigen, dass sich der finanzielle Schaden für die Stadtwerke München um etwa 50 Prozent reduzieren kann“, erläutert Christof Timpe, Leiter des Institutsbereichs Energie & Klimaschutz am Öko-Institut. „Auch wenn sich aus der aktuellen Studie kein konkretes Datum für eine vorzeitige Stilllegung des Kohlekraftwerks ableiten lässt, kann eine Stilllegung des Heizkraftwerks Nord aus Gründen des Klimaschutzes deutlich vor dem Jahr 2030 eine realistische Option sein. Weiterhin gilt, dass für einen umfassenden Ausstieg aus der Verstromung von Kohle politische Vorgaben auf Bundesebene erforderlich sind.“

Hintergrundinformationen zum aktuellen Projekt mit den Stadtwerken München „Untersuchung unterschiedlicher Szenarien zum Ausstieg aus der Kohleverbrennung im HKW Nord“

Die Textfassung der aktualisierten Studie ist auf der Website der SWM veröffentlicht.