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Arbeit / Aktuell

Negative Emissionen

Deutschland will bis 2045 treibhausgasneutral sein, Europa strebt bis 2050 Klimaneutralität an. Doch nicht jeder Sektor kann seine Emissionen auf Null he­runterfahren – daher braucht es Senken, so zum Beispiel Wälder, die CO2 aufnehmen, oder technische Verfahren, die dieses aus der Atmosphäre entfernen und dauerhaft speichern. „Bislang gibt es mit Blick auf natürliche und technische Senken noch sehr viele Unsicherheiten und Wissenslücken“, sagt Wolfram Jörß vom Öko-Institut. Ein Projekt für das Umweltbundesamt soll nun eine solide wissenschaftliche Grundlage legen, um Senken in Zukunft fundierter in die Klimapolitik einzubeziehen, auf nationaler ebenso wie auf europäischer Ebene. „Hierfür erstellen wir einen Überblick zu technischen Senken, so zu vorhandenen Projekten sowie ihrem Energie- und Kostenaufwand. Darüber hinaus entwickeln wir Kriterien, wie solche Technologien umweltinteger genutzt werden können“, erklärt der Projektleiter aus dem Bereich Energie & Klimaschutz. In einem weiteren Projektschritt beschreiben die Wissenschaft­ler*innen mögliche Entwicklungspfade für technische Senken in Deutschland und der EU sowie Wechselwirkungen mit natürlichen Senken. „Zusätzlich erarbeiten wir Vorschläge für die Integration von Senken in die deutschen und europäischen Klimaziele“, erläutert die stellvertretende Projektleiterin Sabine Gores. „Ein Governance-Rahmen muss entwickelt werden, der sicherstellt, dass eine Senkenstrategie keinesfalls zu einer Verzögerung von Emissionsminderungen führt, die weiterhin prioritär sind.“

Das Projekt „Treibhausgasneutralität in der EU und in Deutschland: Die Konzeption einer Zielarchitektur unter Berücksichtigung von Senken“ wird gemeinsam mit der Prognos AG durchgeführt und läuft noch bis Juli 2025.