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Einblick

Geht das eigentlich …

… Privathaushalte stärker beim Klimaschutz einzubinden?

Das geht nicht nur, das ist mit Blick auf den Gebäudesektor sogar dringend notwendig. Denn hier wird rund ein Viertel der Treibhausgasemissionen verursacht – und zwar überwiegend durchs Heizen und den Warmwasserverbrauch. Nach dem Klimaschutzplan der Bundesregierung soll bis 2050 ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand erreicht sein. Dazu sind nicht nur Gebäudehüllen umfassend zu dämmen, sondern auch die Heizungsanlagen weitestgehend auf CO2-freie Energieträger umzustellen.

Allerdings reicht es nicht aus, strenge Regeln in Sachen Energieeffizienz nur für Neubauten durchzusetzen. Schließlich stehen 80 Prozent der Gebäude des Bestands von 2050 bereits heute schon. Der Schlüssel für den Klimaschutz liegt dabei tatsächlich bei den Privathaushalten. Denn von den insgesamt rund 19 Millionen Wohngebäuden in Deutschland entfällt der größte Anteil auf Ein- und Zweifamilienhäuser. Und diese sind mehrheitlich im Besitz von privaten Eigentümern und Eigentümerinnen.

Neben finanziellen Anreizen, einer stärkeren Besteuerung fossiler Brennstoffe und gesetzlichen Sanierungspflichten braucht die Energiewende im Gebäudesektor auch ein positiveres Image. Für den Wohnbereich sollte sie mit einem lebenswerten Wohnumfeld, mit Komfort, Gesundheit, sauberer Energieversorgung und geringen Energiekosten verbunden werden. Es braucht ein Leitbild, das zeigt, dass die Energiewende nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern soziale, gesellschaftliche und individuelle Bedürfnisse anspricht und für ein gutes Wohnklima sorgt.