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Im Fokus

Zukunft Mobilität

Der Blog als Marktlücke

Christiane Weihe

Bei der Frage nach dem ersten Thema für seinen Blog lacht Martin Randelhoff kurz. „Weltraumtouristik“, sagt er dann. Und schiebt noch schnell hinterher: „Die Themen haben sich in der Zwischenzeit ein bisschen geändert.“ Der Betreiber des Blogs „Zukunft Mobilität“ informiert über Strategien für die zukünftige Mobilität und über die aktuellen Herausforderungen im Bereich Verkehr. Er befasst sich mit Elektromobilität, Stauvermeidung und der Verkehrsplanung ebenso wie mit Hochgeschwindigkeitszügen sowie dem öffentlichen Personennahverkehr. „Ein paar Themen kommen in meinem Blog aber leider noch zu kurz, ich hätte zum Beispiel gerne mehr Technik und mehr Artikel zu den Themen Schifffahrt und Luftverkehr drin. Aber das sind einfach nicht meine Fachgebiete“, sagt er. Ergänzt wird die Arbeit des Studenten der Verkehrswirtschaft durch viele Gastautoren – „Studenten, Absolventen, aber auch Professoren“. Denn Zukunft Mobilität soll auch eine Plattform für den Austausch sein. „Jeder kann hier seine Meinung zum Thema Verkehr sagen – natürlich auch, wenn sie meiner widerspricht“, so Randelhoff.

Verkehr und das Internet – zwei Themen, die Martin Randelhoff schon als Kind fasziniert haben. Der Auslöser für die Gründung seines Blogs im April 2010 ist jedoch vor allem im mangelnden Angebot in diesem Bereich zu finden. „In den USA etwa gibt es entsprechende Websites, die sich umfassend mit Mobilität befassen, in Deutschland jedoch habe ich zu diesem Zeitpunkt nur Nischenseiten gefunden – etwa von Eisenbahn- oder Autofans“, sagt er. Kurzerhand hat er sich selbst ans Werk gemacht und die Marktlücke geschlossen. Mit großem Erfolg. Etwa 60.000 Leser rufen Zukunft Mobilität inzwischen monatlich auf, den Grimme Online Award hat er 2012 in der Kategorie Information erhalten und Randelhoff hat sich inzwischen als Experte etabliert. „Ich finanziere mich über Vorträge und Projektarbeit“, erzählt er, „nach Abschluss meines Studium will ich das weiter ausbauen.“

Ausbauen will Randelhoff auch seine erfolgreiche Arbeit für die Konferenzreihe Future Mobility Camp (FMC), die er als Diskussionsplattform für Studenten, Wissenschaftler und Unternehmensvertreter sowie als Netzwerk für die Zukunft versteht. Beim FMC sollen Experten aus unterschiedlichen Bereichen bestenfalls gemeinsam neue Projekte anstoßen und über aktuelle Themen aus dem Bereich Mobilität diskutieren. Und wer weiß. Vielleicht wird ja eines Tages auch hier die Weltraumtouristik noch einmal Thema sein. Christiane Weihe