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Arbeit / Aktuell

Klimaschutz im Seeverkehr

Gesucht: eine internationale Lösung

Christiane Weihe

 Die Emissionen steigen. Und sie tun es angesichts des wachsenden Welthandels vermutlich weiter: Bis 2050 werden sich nach Ansicht von Experten die Treibhausgasemissionen des Seeverkehrs im Vergleich zu 2010 verdoppeln oder sogar verdreifachen – wenn keine politischen Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Denn bislang werden die Emissionen des Schiffsverkehrs weder auf europäischer noch auf internationaler Ebene reguliert.

Erste Schritte hat die EU nun angestoßen. Geplant ist, dass ab 2018 größere Schiffe ihren CO2-Ausstoß überwachen und berichten, wenn sie Häfen in der EU anlaufen. Denn bis 2050 sollen die Treibhausgasemissionen aus so genannten Bunkerkraftstoffen nur noch 40 Prozent im Vergleich zu 2005 betragen. Darüber hinaus werden marktwirtschaftliche Instrumente zur Senkung der Treibhausgasemissionen auf EU-Ebene geprüft. Für einen wirksamen Klimaschutz im Seeverkehr braucht es darüber hinaus jedoch eine internationale Lösung. 2011 hat die International Maritime Organization (IMO) zwar für neue Schiffe verpflichtende Energieeffizienzstandards eingeführt. Bei Investitionszyklen von 30 Jahren oder mehr werden diese aber erst in Zukunft einen effektiven Beitrag leisten können. Weitere Maßnahmen für den gesamten Seeverkehr sind daher notwendig – nach Ansicht der Experten des Öko-Instituts ist ein internationales Emissionshandelssystem die beste Option.

Die Wissenschaftler beraten die deutsche Bundesregierung noch bis 2015 im Prozess der Suche nach einer europäischen bzw. einer internationalen Lösung. Gemeinsam mit der niederländischen Forschungsorganisation CE Delft bereitet das Öko-Institut im Auftrag des Umweltbundesamtes internationale Workshops sowie Fachtreffen vor, analysiert unterschiedliche Fragestellungen zum Klimaschutz im Seeverkehr und erstellt Diskussionspapiere zu entsprechenden Maßnahmen. cw