Porträt: Miranda Amachree (ARBR)
Christiane Weihe
Nirgendwo sonst in Afrika gibt es ein größeres Aufkommen an Blei-Säure-Batterien. Und kaum ein anderes Land stand so stark im Fokus mit Blick auf deren unsachgemäßes Recycling wie Nigeria. „Wir wollen, dass der Batteriesektor seiner Verantwortung gerecht wird“, sagt Miranda Amachree, Geschäftsführerin der Alliance for Responsible Battery Recycling (ARBR). Zentral sei es dabei, ein Bewusstsein zu schaffen, Informationen zu vermitteln sowie Kooperationen in der Abfallwirtschaft zu ermöglichen. „Viele der gesetzlichen Regelungen, deren Erarbeitung ich als Director Inspection & Enforcement bei der National Environmental Standards and Regulations Enforcement Agency koordiniert habe, werden leider noch recht unzureichend durchgesetzt.“
"Abfallmanagement spielt inNigeria eine untergeordnete Rolle – auch, weil Armut und Ernährungssicherung im Vordergrund stehen.“
Sie selbst hat schon lange „eine große Leidenschaft für die Umwelt“, ist seit über 30 Jahren in diesem Bereich tätig. „Mich hat das Thema Abfall immer sehr beschäftigt, so etwa die Frage, welcher Anteil noch genutzt werden kann.“ Auch, weil die unsachgemäße Lagerung sich negativ auf Umwelt und Menschen auswirken kann. „In den vergangenen Jahrzehnten war ich in vielen Ländern unterwegs und habe gesehen, was ein gutes Abfallmanagement bedeutet. Ich möchte dazu beitragen, dass Nigeria in Zukunft auf der internationalen Karte der Best Practices auftauchen kann.“
Weitere Informationen
Miranda Amachree
Executive Secretary
Alliance for Responsible Battery Recycling
Mail: info@batteryalliance.com.ng
Web: www.batteryalliance.com.ng
Zur Person
Miranda Amachree ist Geschäftsführerin der nigerianischen Alliance for Responsible Battery Recycling (ARBR). Sie übernahm diese Funktion nach ihrer Pensionierung von ihrer Funktion als Director Inspection & Enforcement bei der nigerianischen Umweltbehörde National Environmental Standards & Regulations Enforcement Agency (NESREA). Hier koordinierte sie die Entwicklung von Umweltvorschriften für die Industrie und den Dienstleistungssektor der Wirtschaft sowie die Umsetzung eines Programms der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für die drei größten Abfallströme: Batterien, Plastik sowie Elektro- und Elektronikschrott. Zu den wichtigsten Vorschriften mit Auswirkungen auf den Batteriesektor, die unter ihrer Leitung entwickelt wurden, gehören die National Environmental (Sanitation and Wastes Control) Regulations von 2009, die National Environmental (Base Metals, Iron and Steel Manufacturing/Recycling Industries Sector) Regulations sowie die National Environmental (Electrical/Electronic Sector) Regulations von 2011, die National Environmental (Motor vehicle and miscellaneous assembly sector) Regulations von 2013 sowie die National Policy on Waste Battery Management von 2022. Zudem war Miranda Amachree für die Durchsetzung und das Monitoring dieser Regulierungen verantwortlich.
Nach dem Eintritt in den Ruhestand 2021 gründete Miranda Soribta Nigeria Limited, ein Umweltberatungsunternehmen, das für eine Vielzahl von Kunden tätig ist – darunter Unternehmen der verarbeitenden Industrie, die Globale Umweltfazilität/UNEP/BCCC-Afrika und NESREA – und wurde deren geschäftsführende Gesellschafterin.
Im Jahr 2023 übernahm Miranda die Rolle der Geschäftsführerin der nigerianischen Alliance for Responsible Battery Recycling (ARBR), wo sie weiterhin Initiativen für ein verantwortungsvolles Batteriemanagement und -recycling leitet. Die ARBR ist die Organisation für Herstellerverantwortung für den Batteriesektor, also ein Zusammenschluss unterschiedlicher Unternehmen und Akteur*innen aus der Recyclingbranche, so etwa von Importeur*innen, Hersteller*innen, Sammler*innen und Recycler*innen. Die Organisation arbeitet zudem mit der nigerianischen Regierung zusammen – so etwa dem Umweltministerium und der NESREA. Ziel ist es, ein umweltgerechtes Recycling von Batterien zu etablieren.