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Arbeit / Rückblick

1.389 Transaktionen

Christiane Weihe

Nachhaltiges Recycling etablieren ohne die vorhandenen Strukturen zu ignorieren – dies ist dem Öko-Institut in einem Projekt zu Elektro- und Elektronikschrott in Ghana gelungen. Hier steigt die Menge an E-Schrott, der aber nicht nachhaltig recycelt, sondern von informellen Sammlern und Sammlerinnen verarbeitet wird. „Eines der größten Probleme sind Elektrokabel, die bisher offen abgebrannt wurden, um die Metalle zurückzugewinnen. Für die Akteure und Akteurinnen machte das offene Abbrennen wirtschaftlich Sinn, es führte aber zu extremen Schadstoffemissionen“ sagt Andreas Manhart vom Öko-Institut.

Im Rahmen des Elektroschrott-Vorhabens der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat das Öko-Institut gemeinsam mit drei ghanaischen Partnern ein Kabelankaufsystem entwickelt und es zehn Monate erprobt. „Im Zentrum von Accra wurde eine Stelle eingerichtet, an der alle alte Elektrokabel gegen eine Kompensation zurückgeben konnten, die leicht über dem lokalen Marktpreis lag“, so der Senior Researcher, „dabei wurden in 1.389 Transaktionen insgesamt 27,5 Tonnen Kabel eingesammelt und einem sachgerechten Recycling zugeführt. Und erstmals seit vielen Jahren kamen die Kabelfeuer in der Stadt zum Erliegen.“ Das Projekt zeigt, dass es gelingen kann, die informellen ghanaischen Strukturen zu nutzen und zugleich Verbesserungen für Mensch und Umwelt zu erreichen. „Nun geht es darum, den Ansatz zu verstetigen und eine dauerhafte Finanzierung zu sichern“, sagt Manhart.