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Im Fokus

Porträt

Dr. Michael Priester (Projekt-Consult GmbH)

Christiane Weihe

Wenn er von einer Reise zurückkommt, hat er oft ein Stück Holz im Gepäck. Nicht für den heimischen Kamin an einem kalten Wintertag, sondern für die Bildhauerei. 50 bis 100 Stunden bearbeitet er den Rohstoff, schafft daraus eine Skulptur. Gelegenheit für solch ein Mitbringsel hat Dr. Michael Priester oft: In über 40 Ländern war der Bergbauingenieur mittlerweile unterwegs, er berät und begleitet Projekte der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Sein Fokus liegt dabei auf dem Kleinbergbau. „Weltweit arbeiten nach Schätzungen etwa 12 bis 15 Millionen Menschen in diesem Bereich, 60 bis 75 Millionen sind wirtschaftlich davon abhängig“, sagt er.

Die oftmals schwerwiegenden sozialen und ökologischen Probleme des Kleinbergbaus in vielen Ländern kennt Priester genau. Ein zentrales Instrument zu ihrer Lösung sieht er in Entwicklungspartnerschaften zwischen den Bergleuten vor Ort und europäischen Produzenten: „Viele positive Beispiele zeigen, dass solche Partnerschaften dabei helfen können, bessere Förderstandards umzusetzen, die Situation vor Ort zu verbessern.“ Die Hürden auf diesem Weg kennt Priester genau – „Die Zwischenhändler etwa macht das natürlich nicht glücklich.“ Doch er ist eh keiner, der es sich leicht macht. Weder bei der Arbeit, noch bei der Bildhauerei. „Ich mag den Widerstand, den mir das Material entgegen bringt,“ sagt er dazu. Und zeigt nicht zuletzt mit seiner Kunst, dass er Hürden überwinden kann.