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Im Fokus

Porträt

Stefanie Degreif (Öko-Institut)

Christiane Weihe

Sie brauchte Geduld und einen sehr dicken Mantel. Denn an der Hudson Bay lagen die Temperaturen im November bei minus 20 Grad. „Ich wollte schon lange Eisbären in ihrem natürlichen Lebensraum sehen“, erzählt Stefanie Degreif. An der Bucht im Nordosten Kanadas hat sich ihr Traum erfüllt: 15 Tiere konnte die Wissenschaftlerin vom Öko-Institut beobachten.

Geduld braucht die Diplom-Geographin auch bei ihrer täglichen Arbeit im Bereich Ressourcen & Mobilität, etwa im Projekt „Rohstoffwende Deutschland 2049“. 75 unterschiedliche Rohstoffe analysiert das Projektteam dafür, entwickelt Strategien für eine nachhaltige Rohstoffnutzung. „Es besteht unterschiedlicher Handlungsbedarf, daher entwickeln wir konkrete Ziele und Maßnahmen für die einzelnen Rohstoffe.“ Gerade das Industrieland Deutschland kann noch viel tun, so Stefanie Degreif: „Wir brauchen dringend eine Rohstoffwende, doch Deutschland ist hier leider kein Vorreiter. Das zeigt sich etwa am Beispiel der Primärbaustoffsteuer, die Anreize dazu setzen kann, Rohstoffe zu sparen und Recyclingmaterial einzusetzen. Baustoffsteuern unterschiedlicher Art gibt es bereits in 15 EU-Ländern, hierzulande aber nicht.“

Dass Stefanie Degreif neugierig neue Länder entdeckt und auf Tiere warten kann, bewies sie übrigens auch schon in Costa Rica. „Ich habe mir gewünscht, einmal Meeresschildkröten dabei zu beobachten, wie sie an Land kommen und ihre Eier legen.“ Ein weiterer Traum, der sich erfüllt hat – mit Geduld und ohne dicken Mantel.