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Arbeit / Aktuell

Für Umwelt und Menschen

Christiane Weihe

Die CO2-Steuer macht Autofahren und Heizen teurer. Fleischkonsum ist umweltschädlich und müsste deutlich reduziert werden – gehört bei vielen Menschen aber zum Alltagsleben. Diese Beispiele zeigen: Mit Umweltpolitik sind häufig soziale Fragen verbunden. Auch, weil einkommensschwächere Gruppen deutlich stärker von Umweltbelastungen wie etwa Luftverschmutzung oder Verkehrslärm betroffen sind. Welche Wechselwirkungen gibt es konkret zwischen Umwelt-, Sozial- und Gesellschaftspolitik, welche Synergien, aber auch welche Zielkonflikte? Und wie kann es gelingen, letztere zu vermeiden oder abzumildern?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Öko-Institut im Auftrag von Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium im Projekt „Soziale Aspekte von Umweltpolitik“ noch bis August 2023. Beteiligt sind mehrere Institutsbereiche sowie das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft, das Institut für sozial-ökologische Forschung, die Universität Tübingen und die Agentur Zebralog.

„Im ersten Schritt untersuchen und systematisieren wir die sozialen Auswirkungen von Umweltpolitik und Umweltbelastungen. Dabei identifizieren wir auch Wissenslücken und Handlungsbedarfe“, sagt Gerolf Hanke aus dem Bereich Produkte & Stoffströme des Öko-Instituts. „In drei Feldern nehmen wir dann tiefergehende Untersuchungen vor, welche Wechselwirkungen zwischen Umweltschutz und sozialen Zielen bestehen“, ergänzt Johanna Cludius aus dem Bereich Energie- und Klimaschutz. So betrachtet das Projektteam unter anderem das Ernährungssystem sowie den Themenkomplex Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung. Gemeinsam entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann konkrete Vorschläge, wie eine ökologisch ambitionierte und gleichzeitig sozial verträgliche Strategie der Umweltpolitik aussehen kann. Begleitet wird dieser Prozess kontinuierlich durch dialogische und partizipative Veranstaltungen und einen transdisziplinär besetzten Praxisbeirat. „Wirksame Umweltpolitik hängt zentral von einer breiten Akzeptanz der Bevölkerung ab und damit auch von sozialer Gerechtigkeit“, resümiert Franziska Wolff aus dem Bereich Umweltrecht & Governance.