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Im Fokus

Porträt: Dr. Mirjam Pfeiffer (Öko-Institut)

Dr. Mirjam Pfeiffer

Christiane Weihe

Sie erlebt hautnah mit, wie es dem Wald geht. Sieht, wie er sich verändert, wie er etwa unter Trockenheit leidet. „An meinem Heimatort Taunusstein sind große Fichtenbestände abgestorben und viele Buchen stark geschädigt. Wenn man den Wald liebt, ist das schwer mit anzusehen.“ Diese Liebe führt aber auch dazu, dass sich Dr. Mirjam Pfeiffer wissenschaftlich mit dem Wald beschäftigt, sie modelliert zum Beispiel, welche Rolle der Wald in Zukunft als Kohlenstoffsenke spielen kann. „Die anwendungsorientierte Forschung am Öko-Institut gefällt mir sehr, denn sie kann Eingang in politische Entscheidungen finden.“

„Der Klimawandel greift den Wald stark an und dabei auch sein Potenzial zum Klimaschutz. Wir müssen ihm helfen, sich daran anzupassen.“

Die Herausforderungen an den Wald sind groß – und sie werden steigen, sagt die Geoökologin. „Schon heute ist er durch extreme Wetterereignisse wie große Hitze oder Stürme stark belastet. Dazu kommt eine steigende stoffliche und energetische Nutzung. Holz sollte nicht zur Energiegewinnung verbrannt werden, denn entgegen vieler Behauptungen ist das nicht CO2-neutral.“ Mit Sorge betrachtet Dr. Mirjam Pfeiffer auch die sinkende Senkenleistung der Wälder. „Gerade der Nadelholzbereich verursacht derzeit wahrscheinlich sogar mehr CO2 als er aufnimmt. Wollen wir den Wald als Kohlenstoffsenke nutzen, müssen wir auch was dafür tun.“

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Weitere Informationen

Expertise

  • Modellierung und Modellentwicklung im Bereich der Vegetationsmodellierung (prozessbasiert und empirisch), global und regional
  • Datenanalyse und Auswertung
  • Ökosystemdynamik und -prozesse
  • Auswirkungen von Klimawandel und Landnutzung auf Ökosystemfunktionen und -dienstleistungen
  • Wechselwirkungen zwischen biotischen und abiotischen Umweltkomponenten, Analyse ökologischer Zusammenhänge und Prozesse

Wichtige Projekte

  • Symobio 2.0: Konsolidierung des systemischen Monitorings und Modellierung der Bioökonomie (in Bearbeitung seit 2021) (BMBF)
  • DIFENs: Waldentwicklung als Folge von Veränderung der Holznachfrage, Klimaveränderung, natürlichen Störungen und Politikanforderungen - Eine Analyse der Reaktionsmöglichkeiten von Forst- und Holzwirtschaft (in Bearbeitung seit 2021) (Forest Climate Fund)
  • BioSINK: Auswirkung der energetischen Nutzung forstlicher Biomasse in Deutschland auf deutsche und internationale LULUCF-Senken (in Bearbeitung seit 2021) (UBA)
  • BfN Aufforstung: “Potenziale von Aufforstung und Wiederherstellung von Wäldern aus Naturschutzsicht“ (in Bearbeitung seit Januar 2023)
  • STRUBI: „Finanzielle Anreize für zusätzliche Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen im Wald: Wälder mit hoher Strukturvielfalt und Biodiversität“ (BMUV)
  • UBA LULUCF Szenarien: Szenarienbasierte Analyse der THG-Reduktions- und Senkenpotenziale für den Natürlichen Klimaschutz im Sektor LULUCF und Identifizierung der Synergien mit Biodiversitäts- und anderen Umweltzielen

Ausbildung und Berufserfahrung

  • Seit April 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Schwerpunkt Modellierung der deutschen Waldentwicklung mit dem empirischen Waldwachstumsmodell FABio Forest
  • 2014 – 2022: wissenschaftliche Mitarbeiterin (PostDoc) am Senckenberg Biodiversitäts- und Klimaforschungszentrum (S-BiKF), Frankfurt Main 
  • 2008 – 2013 Wissenschaftliche Assistentin zur Promotion an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne, Department Civil and Environmental Engineering 
  • 2002 – 2008: Studium der Geoökologie in Bayreuth, Diplomabschluss 2008 

Aktuelle Publikationen