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Arbeit / Aktuell

Europäischer Klimaschutz, reloaded

Christiane Weihe

Im Februar 2024 hat die EU einen neuen Vorschlag für EU-Klimaziele vorgelegt, der ein Treibhausgasbudget für die Jahre 2030 bis 2050 sowie ein Ziel für die Emissionen bis 2040 enthält und damit die Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen einhält. So will es das Europäische Klimaschutzgesetz. „Will die EU bis 2050 Klimaneutralität erreichen, müssen die Emissionen im Vergleich zu 1990 um weitere 45 Prozent verringert werden. Daher müssen die Anstrengungen sich deutlich erhöhen“, so Sabine Gores, Projektleiterin am Öko-Institut. „Gleichzeitig braucht es eine klare Haltung zur Entnahme von Kohlenstoff aus der Atmosphäre, also zur Frage, welche Rolle technische und natürliche Senken spielen können.“

Im Projekt „Neue Zielsetzung und notwendige Ambitionssteigerung des EU-Klimaschutzes bis 2040“ formuliert das Öko-Institut gemeinsam mit Ecologic (Projektleitung) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Vorschläge für ein europäisches Klimaziel bis zum Jahr 2040. „Wir betrachten dabei auch die Beiträge und Ziele einzelner Sektoren wie etwa des Verkehrs, der Landwirtschaft oder des Gebäudebereichs“, so Senior Researcher Jakob Graichen. Darüber hinaus formulieren die Wissenschaftler*innen bis November 2024 konkrete Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele und legen Prioritäten fest. „Diese müssen einen fairen Klimaschutzbeitrag der EU ebenso berücksichtigen wie verbleibende Emissionsbudgets sowie soziale Fragen und die Wettbewerbsfähigkeit.“

Da die neuen Klimaziele der EU bislang kaum im Fokus der Öffentlichkeit stehen, obwohl eine breite gesellschaftliche Akzeptanz unverzichtbar ist, sieht das Projetteam eine zentrale Aufgabe darin, darüber zu informieren und eine Debatte zu initiieren. „Dies ist insbesondere mit Blick auf die unsicheren Zeiten wichtig. Es ist zum Beispiel kaum abzuschätzen, wie sich der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine entwickeln wird“, so Sabine Gores. „Eine große Herausforderung sind auch die Energiepreise und die Inflation.“

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