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Im Fokus

Porträt

Silvia Schütte (Öko-Institut)

Christiane Weihe

Bei einem Abendessen mit Freunden kann es durchaus passieren, dass jemand sie fragt, wohin er umziehen soll. Zwar ist sie keine Expertin für die hipsten Wohnviertel oder die beste Bausubstanz. Aber Silvia Schütte weiß, wo die Flugrouten rund um den Frankfurter Flughafen liegen. Und damit: wo es laut werden kann. „Durch meine Arbeit, etwa für das Forum Flughafen und Region, habe ich einen guten Einblick in den hiesigen Flugbetrieb und kann da durchaus den einen oder anderen Tipp geben.“

Die Juristin kennt die vielfältigen Konflikte rund um das Thema Fluglärm und auch die Schwierigkeiten, allen Seiten gerecht zu werden. „Es gibt in Deutschland keine Flughafenstandorte mit relevantem Flugverkehr, deren Umgebung siedlungsfrei ist“, sagt sie, „den Anliegen der Anwohner muss genauso Rechnung getragen werden wie den Interessen der Luftverkehrswirtschaft.“ Der Ruf nach mehr Öffentlichkeitsbeteiligung, die als Allheilmittel defizitäre Regelungen ausgleichen soll, reiche allein nicht aus. „Dazu sind die Interessen viel zu gegensätzlich, auch unter den Anwohnern“. Einen wichtigen Beitrag könne hingegen die Politik leisten, etwa durch konkrete Vorgaben zum aktiven Schallschutz oder Entscheidungen über die Verteilung der Lärmbelastung.