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Im Fokus

Porträt

Dr. Susanne Bartels (DLR)

Christiane Weihe

Eins der Kinder wollte die Verkabelung am liebsten mit in die Schule nehmen. Dieses futuristisch anmutende Kostüm sollten die Freunde nicht verpassen. „Für vier Nächte – eine Anpassungsnacht und drei Testnächte – messen wir den Schlaf der Kinder elektrophysiologisch“, erklärt Dr. Susanne Bartels, „wir analysieren Hirnströme sowie Muskel- und Herzaktivität, Augenbewegungen und Sauerstoffsättigung.“ Gemeinsam mit ihren Kollegen vom DLR untersucht sie den nächtlichen Fluglärm rund um den Flughafen Köln-Bonn und seine Auswirkungen auf den Schlaf der 8- bis 10-Jährigen, auf ihr psychisches Wohlbefinden und die kognitive Leistungsfähigkeit. „Wir schauen uns zum Beispiel an, ob das Kind aufwacht, wenn ein Flugzeug vorüber fliegt, stellen am nächsten Morgen aber auch Fragen zum eigenen Empfinden.“ Insgesamt 50 Probanden werden bis Herbst 2017 dabei sein. „Dies ist die erste Feldstudie mit Kindern, daher war die Vorbereitung aufwändiger – etwa mit Blick darauf, den Kindern verständlich zu machen, was die Studie genau umfasst“, so die Psychologin.

Bartels ist selbst Mutter zweier Söhne. Auch sie macht sich Gedanken, wie sich Lärm auf das Wohlbefinden ihrer Kinder auswirken kann. Bislang stellt sie bei ihnen jedoch vor allem Freude am Getöse fest. „Die beiden sind eins und vier, für sie ist alles toll, was Krach macht – und sei es eine quietschende Straßenbahn.“