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Arbeit / Rückblick

Klimaschutz bei Lkw

Der Transport auf der Straße ist eine starke Klimabelastung: 46 Millionen Tonnen CO2 verursachen schwere Nutzfahrzeuge pro Jahr. In vier vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekten zeigen die Wissenschaftler*innen des Öko-Instituts mit zahlreichen Partnern, wie der Güterverkehr per Lkw durch den Umstieg auf alternative Antriebe nachhaltiger werden kann. Im Projekt StratES etwa haben sie dafür unterschiedliche Lkw-Technologien genauer betrachtet: batterieelektrische Lkw, Oberleitungs-Lkw (O-Lkw) und Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw. „In unterschiedlichen Szenarien zeigen wir, wie sich die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs entwickeln kann, welche Technologien sich durchsetzen könnten und welche Rahmenbedingungen es dafür braucht“, sagt Florian Hacker, stellvertretender Leiter des Bereichs Ressourcen & Mobilität. „Wir gehen davon aus, dass mindestens die Hälfte der Fahrzeuge in Zukunft batterieelektrisch unterwegs sein wird. Zentral hierfür ist auf jeden Fall ein schneller Ausbau der Lkw-Ladeinfrastruktur.“

Darüber hinaus begleitete das Öko-Institut im Projekt BOLD Forschung zu drei Feldversuch-Projekten für O-Lkw. „Wir haben einen Schwerpunkt auf den Prozess für den Infrastrukturaufbau gelegt. Für den Markthochlauf von O-Lkw empfehlen wir unter anderem, mit verbindlichen Infrastrukturausbauplänen Vertrauen bei Marktakteur*innen zu schaffen und einen diskriminierungsfreien Infrastrukturzugang zu gewährleisten“, sagt Dr. Katharina Göckeler, Senior Researcher am Öko-Institut. Elektrische Systeme zum Laden von Lkw auf Autobahnen (Electric Road Systems, ERS) betrachteten die Wissenschaftler*innen auch aus europäischer Perspektive. Im Projekt CollERS II­ trugen sie gemeinsam mit Schweden Informationen aus unterschiedlichen Feldversuchen zusammen und geben Empfehlungen für einen Ausbau von ERS-Technologien in Europa. „Durch die große Bedeutung grenzüberschreitender Verkehre in Europa ist eine frühzeitige Koordinierung des Infrastrukturaufbaus auf EU-Ebene erforderlich“, so Florian Hacker.

Im neuen Projekt ELV-Live begleitet das Öko-Institut erste batterieelektrische Serien-Lkw beim Einsatz. „Wir betrachten die Praxistauglichkeit und Akzeptanz sowie die Herausforderungen, die im Alltagstest entstehen. So wollen wir anhand der Praxiserfahrungen lernen, wie ein Markthochlauf erfolgreich sein kann“, sagt der Experte für Elektromobilität. „Dies bietet die Gelegenheit, unsere Ergebnisse aus dem Projekt StratES mit Erkenntnissen aus der Praxis abzugleichen.“

Ansprechpartner und Ansprechpartnerin am Öko-Institut

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