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Im Fokus

Porträt

Dipl.-Ing. agr. Bernhard Osterburg (Thünen-Institut)

Christiane Weihe / Bernhard Osterburg

Beim Blick auf das Verfehlen der deutschen Klimaziele für 2020 betont er die Wirksamkeit des europäischen Emissionshandels (EU ETS) – und die zu geringen Fortschritte in den Sektoren außerhalb dieses Zertifikatesystems. „Das gilt auch für die Landwirtschaft“, sagt Bernhard Osterburg, Leiter der Stabsstellen Klima und Boden am Thünen-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei. „Es fehlt eine wirksame klimapolitische Begrenzung der Emissionen. Für die Einhaltung der Klimaziele bis 2030 sind nun verstärkte Anstrengungen erforderlich, auch in der Landwirtschaft. Die im Klimaschutzplan genannten Maßnahmen werden aber kaum ausreichen, das definierte Sektorziel zu erreichen.“

In seiner Funktion koordiniert Osterburg am Thünen-Institut unter anderem die Politikberatung. Aus seiner Sicht wurde die Beantwortung einer Schlüsselfrage – die Emissionsminderung in der Tierhaltung – vertagt. „Eine Gesamtstrategie soll erst bis 2021 erarbeitet werden. Doch grundsätzliche klimapolitische Entscheidungen müssen jetzt getroffen werden.“ Dabei gehe es auch um die Frage, ob es Deutschland gelingt, die Emissionen durch ein Zertifikatesystem außerhalb des EU ETS wirksam zu begrenzen. „Der Zertifikatepreis, um den derzeit so viel gestritten wird, würde sich dann am Markt bilden. Und warum sollte nicht auch die Landwirtschaft, etwa der Zukauf stickstoffhaltiger Dünge- und Futtermittel, in das neue System einbezogen werden?“