Spenden
Arbeit / Aktuell

Was bewirken politische Maßnahmen?

Ein Stock Exchange Modell für den Gebäudesektor

Christiane Weihe

Wirkungsvolle Dämmung, die richtigen Fenster, moderne Heizsysteme – im Gebäudebestand liegt viel Potenzial für mehr Energieeffizienz und Erneuerbare Energien. Die Politik setzt hier an, etwa mit Sanierungsstandards oder Förderprogrammen. Doch wie wirken sich solche Instrumente konkret aus? Diese Frage können die Wissenschaftler des Öko-Instituts nun noch fundierter beantworten: Sie haben das Modell „Building Stock Transformation Model“ (Building-STar) entwickelt, das den Ist-Zustand des Gebäudesektors dokumentiert. Erfasst sind Angaben wie der Umfang der Gebäudeflächen, deren energetischer Standard sowie die eingesetzten Heiztechnologien. Bislang sind Wohngebäude dokumentiert, gewerbliche Flächen werden im nächsten Schritt integriert. Zusätzlich erlaubt das Modell einen Blick in die Zukunft: Es berücksichtigt Neubauten, Sanierungen und Gebäudeabrisse in den kommenden Jahrzehnten und ermöglicht es, Veränderungen von Energieverbrauch und Emissionen zu projizieren. Zusätzlich können die Wirkungen von politischen Maßnahmen wie etwa der Förderung energetischer Sanierung analysiert werden.

Das Modell wird aktuell in dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt PowerFlex Heat & Cold eingesetzt, das unter anderem den Wärme- und Kältebedarf des Gebäudesektors analysiert. Modellergebnisse etwa zur Veränderung der Gesamtflächen und zu Entwicklungen beim Dämmzustand werden für die Berechnung des Kältebedarfs genutzt. Das Gebäudemodell des Öko-Instituts trägt so dazu bei, den zukünftigen Energiebedarf des Gebäudesektors noch fundierter abzuschätzen. cw