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Porträt: Marina Köhn berät die Bundesverwaltung

Christiane Weihe

Das Familienerbstück war bei den Köhns kein Diamantring. Auch keine Ming-Vase. Sondern ein Computer. „Mein erstes Notebook habe ich an meinen Sohn weitergegeben, später hat es meine Tochter längere Zeit genutzt“, sagt Marina Köhn, „erst vor Kurzem hat sie es verschenkt.“ Köhn ist Expertin für den nachhaltigen Umgang mit IT-Produkten. In der Beratungsstelle Green IT des Umweltbundesamtes befasst sie sich mit den Möglichkeiten, die Lebensdauer von IT-Geräten zu verlängern, aber auch die Effizienz von Rechenzentren voranzutreiben. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist es derzeit, die Bundesverwaltung bei der Anwendung der Kriterien des Blauen Engels in ihren Rechenzentren zu begleiten. „Die Bundesverwaltung hat sich hierzu in der Fortsetzung ihrer Green IT-Initiative verpflichtet und ist dabei Vorreiter“, so Köhn.

Ein zentrales Zukunftsthema ist für die Expertin zudem nachhaltige Software. „Eine gute Software sollte mit möglichst wenig Ressourcen auskommen sowie energieeffiziente Hardware unterstützen und nicht unterlaufen“, erklärt sie. Zudem sei es notwendig, die enge Verknüpfung von Hard- und Software aufzubrechen. „Ein funktionierendes Gerät aufzugeben, nur weil die neueste Software nicht darauf läuft – dafür sollte es im 21. Jahrhundert intelligentere Lösungen geben“, sagt Köhn. Es scheint, als würden die Grundlagen für das nächste Familienerbstück bereits gelegt. cw