Unterirdische Raumplanung
Christiane Weihe
Unter der Erde sind Konflikte vorprogrammiert: Schon heute bestehen unterschiedliche Nutzungsansprüche – so etwa der Grundwassergewinnung, des Salzbergbaus oder auch der Speicherung von Erdgas. Weitere Nutzungen könnten hinzukommen, so etwa Fracking oder zusätzliche Energiespeicher. Um zukünftige Nutzungskonflikte zu vermeiden, haben die Wissenschaftler des Öko-Instituts gemeinsam mit dem Institut für ökologische Raumentwicklung und der G.E.O.S. Freiberg Ingenieurgesellschaft mbH im Auftrag des Umweltbundesamtes analysiert, wie die unterschiedlichen Nutzungsoptionen koordiniert und gesetzlich geregelt werden können. Hierzu wurde untersucht, welche geologischen Informationen hierfür notwendig sind und welche Anforderungen es an planerische und planungsrechtliche Rahmenbedingungen gibt.
Nach Ansicht der Experten ist das vorhandene Planungsinstrumentarium auch für die unterirdische Planung geeignet. Es müssten jedoch klarstellende Regelungen in die zentralen Vorschriften des Raumordnungsrechts aufgenommen werden, die der unterirdischen Raumplanung mehr Gewicht verleihen – auf Bundes- ebenso wie auf Landesebene. Eine zentrale Herausforderung besteht zudem in der systematischen Planung und Koordinierung aller potenziellen Nutzungen sowie in Bezug auf belastbare Daten für den Untergrund. cw