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Im Fokus

Porträt: Frederik Moch

Referatsleiter beim DGB

Christiane Weihe

Heimlich haben sie sich getroffen, über Wochen. Als die Gründung des Betriebsrats dann bekannt wurde, gab sich der Arbeitgeber aus der Solarbranche zunächst gelassen. „Das hat sich sofort geändert, als wir anfingen, Forderungen zu stellen“, erzählt Frederik Moch. Heute arbeitet er dort, wo seit jeher für Mitbestimmung und gute Arbeit gekämpft wird: beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Moch leitet das Referat Energiepolitik und legt einen besonderen Fokus auf soziale Nachhaltigkeit. „Ein ökologischer Umbau unserer Gesellschaft muss immer auch sozialverträglich sein“, fordert er. In punkto Energiewende bedeutet das für den DGB unter anderem bezahlbare Energie, Bürgerbeteiligung an der Energiewende oder auch den Erhalt von Arbeitsplätzen.

Für Moch haben die grünen Branchen bis heute Nachholbedarf in Sachen sozialer Nachhaltigkeit. „In den Betrieben herrschen oft schlechtere Bedingungen als in traditionellen Branchen. Ursachen dafür sind das rasante Wachstum der grünen Unternehmen und eine einseitige Wirtschaftsförderung. Soziale Fragen fielen oftmals unter den Tisch“, sagt er, „Probleme gibt es etwa beim Lohnniveau, mit Leiharbeit oder mit der betrieblichen Mitbestimmung.“ Betriebsräte zu fordern, gehört also immer noch zur Arbeit von Frederik Moch. Und er muss es noch nicht mal heimlich tun. cw