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Arbeit / Rückblick

Verantwortungsvolles Genome Editing

Bewertung und Begleitforschung

Christiane Weihe

Genome Editing bezeichnet neue gentechnische Arbeitsweisen, durch die besonders zielgerichtete Eingriffe in das Erbgut von Organismen und so neue Funktionalitäten möglich werden. „Dadurch könnten etwa Pflanzen einfacher, schneller und präziser gezüchtet werden, die dann gegen Krankheiten resistent sind und deren Anbau weniger Dünger und Pestizide benötigt“, erklärt Martin Möller vom Öko-Institut, „hier liegen Chancen für eine nachhaltige Landwirtschaft, gleichzeitig gibt es auch das Risiko von unbeabsichtigten Auswirkungen auf das Genom.“

Nach der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, dass diese Verfahren und dadurch gewonnene Organismen grundsätzlich unter die Gentechnikrichtlinie fallen, hat das Öko-Institut ein Positionspapier veröffentlicht. „Wenn eine verantwortungsvolle Anwendung gewährleistet werden soll, braucht es eine fundierte Chancen-Risiken-Analyse sowie eine gesellschaftliche Bewertung“, fordert der stellvertretende Leiter des Bereichs Produkte & Stoffströme. Entwickler und Anwender tragen eine hohe Verantwortung für die Auswirkungen auf Menschen und Umwelt. „Wichtig ist daher eine umfassende Begleitforschung, die analysiert, inwiefern Genome Editing umweltschädliche Praktiken in der Landwirtschaft und in anderen Bereichen ablösen kann und welche Risiken möglicherweise vorhanden sind.“