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Arbeit / Rückblick

Sechs Säulen für nachhaltigen Konsum

Strategien für eine gesellschaftliche Transformation

Christiane Weihe

Von wirklicher Nachhaltigkeit ist unser Konsum heute weit entfernt. „Wir überschreiten in ökologischer Hinsicht die planetaren Grenzen – das betrifft die Menge unseres Konsums ebenso wie die Art und Weise, wie Produkte her- und bereitgestellt werden“, sagt Dr. Dietlinde Quack vom Öko-Institut, „aber auch in sozialer Hinsicht ist die Produktion von Konsumgütern oftmals alles andere als nachhaltig.“ Das betrifft vor allem Deutschland und westliche Industrieländer, aber auch weltweit ist ein nachhaltiger Konsum in weiter Ferne.

Wie kann es gelingen, jenseits von Nischen nachhaltige Kon-sumweisen zu verbreiten und eine umfangreiche gesellschaftliche Transformation in die Wege zu leiten? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Öko-Instituts im Working Paper „Nachhaltiger Konsum – Strategien für eine gesellschaftliche Transformation“. Sie beschreiben darin sechs strategische Säulen, durch die eine solche Transformation gelingen kann. „Zum einen gilt es, klare Prioritäten zu setzen und jene Maßnahmen zu identifizieren, die die größte positive Wirkung haben, die voraussichtlich akzeptiert und umgesetzt werden, vielleicht sogar nachgeahmt werden und strukturelle Veränderungen in Gang bringen können“, sagt Projektleiterin Quack, „eine zweite Säule ist die Stärkung von Suffizienz, also ein Weniger an Konsum und Produktion, sie hilft vor allem bei ökologischer Nachhaltigkeit.“ Als weitere Säulen nennt das Working Paper einen systemischen Politikansatz, der die vielfältigen Ursachen von Umwelt- und Nachhaltigkeitsproblemen ebenso berücksichtigt wie die Hemmnisse nachhaltigen Konsums in unterschiedlichen Bedürfnisfeldern, sowie die Adressierung von sozialen Gerechtigkeitsfragen in politischen Maßnahmen. „Die fünfte Säule schließlich sieht vor, die direkte Innovationsförderung, die sich derzeit stark auf Technologien und Produkte ausrichtet, auf institutionelle und soziale Innovationen zu erweitern“, sagt die Wissenschaftlerin, „in der sechsten Säule schließlich empfehlen wir, alle relevanten Akteurinnen und Akteure in den Transformationsprozess einzubeziehen.“

Das Öko-Institut richtet sich mit seinen Empfehlungen an Vertreterinnen und Vertreter der Politik, aber auch all jene gesellschaftlichen Gruppen, die sich für nachhaltigen Konsum einsetzen.