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Im Fokus

Ein fairer Liebling

Nachhaltiger Kaffee von Elephant Beans

Christiane Weihe

Er macht uns wach. Er wärmt uns auf. Er schmeckt auch kalt. Kaffee ist aus vielen Gründen das Lieblingsgetränk der Deutschen: 162 Liter trinken wir pro Kopf jedes Jahr. Gleichzeitig ist der Kaffeegenuss aus sozialer und ökologischer Sicht oftmals nicht besonders nachhaltig – etwa mit Blick auf die Ausbeutung der Produzenten oder die Abholzung von Regenwald in den Anbaugebieten.

Elephant Beans hat sich dem nachhaltigen Kaffeegenuss verschrieben. „Für uns heißt das: Wir setzen auf Direkthandel und wissen genau, woher unser Kaffee kommt und unter welchen Bedingungen er angebaut wird“, sagt Jörg Volkmann, geschäftsführender Gesellschafter der Kleinrösterei, die zudem einen Onlineshop und ein Café in Freiburg betreibt. Zum Direkthandel gehört für Elephant Beans unter anderem eine ganz- oder teilweise Vorfinanzierung von Ernten sowie Transparenz bei der Frage, welchen Anteil die Kaffeeproduzenten vom Verkaufserlös erhalten. Auch biologischer Anbau ist ein wichtiges Thema für Volkmann – „Wir haben eine Bio-Zertifzierung für den Import.“ – auch, wenn nicht alle Bezugsquellen von Elephant Beans ein Biosiegel haben. „Es ist uns wichtiger zu sehen, wie nachhaltig der Kaffee angebaut und geerntet wird als ein Siegel dafür zu haben“, so Volkmann, „viele Produzenten machen schon aus ihrer Tradition heraus etwas, das sehr ähnlich wie bio ist, würden es aber nie so nennen.“

Die Kleinrösterei ist Teil von Roasters United, einem Zusammenschluss von elf europäischen Kaffeeröstern, die gemeinsam den Direktimport stemmen, jährliche Besuche in den Anbauländern organisieren und dort Selbsthilfeprojekte initiieren und finanzieren – fünf Cent fließen pro Kilo verkauftem Kaffee in diese Arbeit. „Wir wollen hier Projekte fördern, die direkt mit dem Kaffeehandel zu tun haben“, sagt Volkmann, „so unterstützen wir etwa Projekte zur Anpassung an den Klimawandel – hiervon ist der Kaffeeanbaugürtel besonders betroffen.“ In Äthiopien hat Roasters United zudem gemeinsam mit einem lokalen Unternehmer ein Projekt zur Schulung von Bauern bei der Kompostierung und damit Bodenverbesserung angestoßen, in Indien widmeten sich die Kaffeeröster der Reduzierung des Wasserverbrauchs in einer Anlage zur Aufbereitung von Rohkaffee.

Bei diesen Projekten kommt Jörg Volkmann übrigens auch seine langjährige Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit zugute. „Ich habe vor der Gründung der Rösterei unter anderem im Bereich Wasserwirtschaft in Nepal und bei einem Projekt zu partizipativem Forstmanagement in Äthiopien als Berater gearbeitet“, erzählt er, „es ist schön, dass sich nun alles wieder zusammen fügt – denn aus dieser Arbeit ist 2011 schließlich auch Elephant Beans entstanden.“