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Update Klimaschutz:

Vietnams verschärfter Beitrag zum Pariser Abkommen

Ein wichtiger Schritt der Weltgemeinschaft im Kampf gegen den Klimawandel war die Verabschiedung des Pariser Klimaschutz-Abkommens im Jahr 2015. Neben dem globalen Aktionsplan, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen, haben sich die beteiligten Staaten auch darauf geeinigt, Anstrengungen für eine maximale Erderwärmung von 1,5 Grad zu unternehmen. Dabei sollte jedes Land über eigene Klimaschutzpläne – so genannte Nationally Determined Contributions (NDCs) – seine Minderungsziele selbst festlegen.

Vietnam, selbst stark vom Klimawandel betroffen, hat bereits früh solch einen Plan erarbeitet. Er wird nun im Zuge einer fünfjährlichen Überprüfung weiterentwickelt. Dazu hat die Regierung des südostasiatischen Staates eine Reihe neuer politischer Maßnahmen beschlossen. Darin sind weitere Sektoren einbezogen, die für hohe Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.

„Neben der Land-, Forst- und Abfallwirtschaft trägt der Energiesektor ganz wesentlich zu Vietnams Treibhausgasemissionen bei“, so Dr. Ralph O. Harthan, Experte für internationale Klimapolitik am Öko-Institut. „Doch verfügt das Land auch über ein beträchtliches Potenzial zur Verringerung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen Emissionen in den Bereichen Haushalte, Industrie, Verkehr, kommerzielle Dienstleistungen und Stromerzeugung. Daran knüpfen wir an.“ Ausgewählt von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt der Wissenschaftler des Öko-Instituts derzeit als Mitglied eines internationalen Beraterteams die vietnamesische Regierung – darunter insbesondere das Ministerium für Naturressourcen und Umwelt (MONRE) sowie das Viet Nam Institute of Meteorology, Hydrology and Climate Change (IMHEN) – bei den nationalen Klimaschutzanstrengungen.

Gemeinsam überprüft das Team den 2015 von Vietnam festgelegten Klimaschutzbeitrag im Energiesektor für den Zeitraum 2020 bis 2030 und erstellt Empfehlungen, wie dieser verschärft werden kann. Gleichzeitig unterstützt das internationale Expertenteam die vietnamesischen Berater bei der Überarbeitung des Referenzszenarios – also des angenommenen Fortschritts des CO2-Ausstoßes, so wie er sich ohne konkrete Klimaschutzmaßnahmen im Laufe der nächsten Jahre entwickeln könnte. Das übergeordnete Ziel: Vietnams Klimaschutzbeitrag im Energiesektor unter Berücksichtigung der letzten gesetzlichen Änderungen und der laufenden Klimaschutzanstrengungen noch ehrgeiziger zu gestalten.