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Im Fokus

Porträt

Julia Mareike Neles (Öko-Institut)

Christiane Weihe

Komplex ist ihr Fachgebiet. Und mitunter auch schwer verständlich. Das wurde Julia Neles im Juni 2017 einmal wieder deutlich bewusst. Sie hielt einen Vortrag über die Endlagerung radioaktiver Abfälle vor Schülern einer neunten Klasse in Südhessen. „Es war mir wichtig, dass sie nicht abschalten, weil sie es nicht verstehen“, sagt die Wissenschaftlerin aus dem Bereich Nukleartechnik & Anlagensicherheit, „daher habe ich meinen Vortrag vorher vor meiner Tochter und zwei ihrer Freundinnen geübt, die ebenfalls Neuntklässlerinnen sind.“ Wichtig war es Neles außerdem, den Jugendlichen eines klar zu machen: „Das Thema geht euch etwas an, es ist wichtig für eure Generation und ihr seid aufgefordert, euch zu beteiligen.“

Das Öko-Institut bietet solche Vorträge kostenlos an, für Schulklassen ebenso wie für andere Interessierte. „Es ist wichtig, dass die Menschen über die Endlagerung informiert sind, dass es eine Diskussionskultur dazu gibt“, begründet die Diplom-Ingenieurin für Umwelt- und Hygienetechnik dieses Engagement. Einen großen Lacher hat Julia Neles bei ihrem Vortrag in Südhessen übrigens auch geerntet. „Das war bei einer Grafik zum Verfahren der Öffentlichkeitsbeteiligung“, schmunzelt die Wissenschaftlerin, die seit 1999 für das Öko-Institut tätig ist, „aber ganz ehrlich: Dieses Verfahren ist derzeit so komplex, einfacher ließ sich das wirklich nicht darstellen.“