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Arbeit / Rückblick

Grenzen für die Umwelt

ÖkoRess I

Christiane Weihe

Verlust von Ökosystemen, Schadstoffbelastung von Boden und Luft, Eingriffe in den Wasserhaushalt – die Gewinnung abiotischer Primärrohstoffe, also nicht erneuerbarer Rohstoffe wie Erze, Kies, Sand oder Kohle, ist oft mit schädlichen Umweltauswirkungen verbunden. Wie tiefgreifend diese sind, kann je nach Rohstoff, Art des Abbaus und der Aufbereitung sehr unterschiedlich sein. Gleichzeitig steigt der Rohstoffbedarf weltweit an. Vor diesem Hintergrund hat das Öko-Institut nun eine Methode entwickelt, mit der Umweltgefährdungspotenziale bei der weltweiten Rohstoffgewinnung schnell eingeschätzt und bewertet werden können. Dafür hat das Institut im Projekt „Erörterung ökologischer Grenzen der Primärrohstoffgewinnung und Entwicklung einer Methode zur Bewertung der ökologischen Rohstoffverfügbarkeit zur Weiterentwicklung des Kritikalitätskonzeptes“ oder auch „ÖkoRess I“ mit den Projektpartnern ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH sowie der Projekt-Consult GmbH zusammengearbeitet. „Wir haben im Auftrag des Umweltbundesamtes unter anderem 40 Fallbeispiele aus dem Bergbau untersucht – sie haben die sehr unterschiedlichen Umweltauswirkungen noch einmal verdeutlicht“, sagt Günter Dehoust vom Öko-Institut.

Die in ÖkoRess I entwickelte Methode soll dabei keine umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfungen ersetzen. „Sie dient vielmehr als Gefahrenradar, das zum Beispiel bei der Entscheidung für einen Bergbaustandort genutzt werden kann“, sagt Andreas Manhart vom Öko-Institut, „wir empfehlen den Akteuren etwa aus der Industrie dringend, es dafür zu nutzen.“ Weitere Empfehlungen der Analyse richten sich auch an die Politik: „Umweltaspekte sollten neben der Versorgungssicherheit zu einem Kernziel der Rohstoffpolitik werden und dann auch mit entsprechenden Maßnahmen unterstützt werden“, fordert Dehoust. Das Projektteam betont in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit einer Priorisierung – diese wird im Folgeprojekt ÖkoRess II auf Grundlage der entwickelten Methode derzeit für 50 abiotische Primärrohstoffe vorgenommen.