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Porträt: Dr. H. Martin Junginger analysiert den Handel

Christiane Weihe

Ausgerechnet beim Wort Sustainability bleibt er während eines Vortrags hängen. Er zögert kurz, die deutsche Übersetzung fällt ihm nicht ein. Dabei ist das Thema Nachhaltigkeit mit seiner Arbeit verbunden wie kaum ein anderes. Denn der in Deutschland geborene Dr. H. Martin Junginger forscht zu nachhaltigem internationalem Biomassehandel. „Wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, muss Bioenergie eine zentrale Rolle spielen. In einigen Sektoren wie etwa beim Flugverkehr sind Biobrennstoffe in den nächsten Jahrzehnten die einzige Möglichkeit, fossiles Kerosin zu ersetzen“, sagt der außerordentliche Professor von der Universität Utrecht, der schon seit über 30 Jahren in den Niederlanden lebt.

Das internationale Handelsvolumen von Bioenergie wird deutlich steigen, so Dr. Junginger. Instrumente, wie man diesen Handel nachhaltig gestalten kann, kennt er viele. Er beginnt bei allgemeinen Anforderungen der EU an die Nachhaltigkeit der von ihr importierten Produkte, befasst sich aber auch mit dem einzelnen Produkt. „Beim Import von Holzpellets zum Beispiel sind eine schlüssige CO2-Bilanzierung und die Prinzipien einer nachhaltigen Forstwirtschaft wichtige Maßstäbe.“ Auch zu diesem Thema redet Dr. Junginger bei Konferenzen und Workshops. Bevor er aber auf deutsch spricht, prüft er seinen Vortrag sehr genau. Damit kein Wort mehr drin ist, das ihm nicht auf Anhieb auf deutsch einfällt. cw