Ganzheitliche Politikbewertung
Christiane Weihe
Umweltpolitische Ziele können sich gegenseitig beeinflussen, positiv wie negativ. Die Förderung von Biokraftstoffen, ein Instrument der Klimapolitik, kann etwa zu verstärktem Grünlandumbruch führen und damit dem Ziel, biologische Vielfalt zu erhalten, entgegenstehen. Doch wie lassen sich die Konflikte und Synergien zwischen unterschiedlichen Umweltpolitikfeldern besser erfassen? Dieser Frage hat sich das Öko-Institut im Auftrag des Umweltbundesamtes gewidmet.
Die Wissenschaftler haben gemeinsam mit dem Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU) und der Health & Environment Alliance ein Wiki entwickelt, das die Umweltpolitik dabei unterstützen soll, Kohärenz und Inkohärenz zwischen den unterschiedlichen Handlungsfeldern zu identifizieren und anzugehen. Hierfür wurde eine Übersicht über die Handlungsfelder der Umweltpolitik erarbeitet, die sich an Schutzgütern und betroffenen Sektoren orientiert. Für jedes Feld wurden zudem die zentralen Umweltprobleme, deren Ursachen sowie politische Ziele zur Problemlösung identifiziert. Erfasst wurden auch politische Maßnahmen, das durch sie ausgelöste (beabsichtigte, teils auch unbeabsichtigte) Verhalten von Zielgruppen sowie dessen Rückwirkungen auf die Erreichung anderer umweltpolitischer Ziele. Das Wiki erlaubt so, auch dank softwarebasierter Auswertungsmöglichkeiten, eine ganzheitlichere Politikbewertung sowie Umweltberichterstattung. cw