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Arbeit / Aktuell

Kunststoffe aus Sitzpolstern

Christiane Weihe

Etwa 1,5 Millionen Tonnen Kunststoffe werden hierzulande jedes Jahr in Pkw verbaut – sie stecken in Kabelummantelungen und Dichtungen ebenso wie in Sitzpolstern und Stoßfängern. Doch nur ein geringer Teil wird stofflich wiederverwertet, der Großteil landet in der energetischen Verwertung, wird also verbrannt. Wie können diese Kunststoffe besser sortiert und recycelt werden? Dieser Frage widmet sich das Öko-Institut im neuen Projekt „KuRT (Konzeptphase): SyKuRA – Systemisches Kunststoffrecycling aus Altfahrzeugen“ gemeinsam mit BASF SE, der Volkswagen AG, der SICON GmbH und der TU Claus­thal.

„Wir entwickeln zunächst ein Konzept, wie der hochkomplexe Materialmix getrennt werden kann, dafür greifen wir auf einen von Volkswagen und SICON bereits entwickelten Prozess zurück“, erklärt Dr. Winfried Bulach, Projektleiter am Öko-Institut. Mechanische Recyclingverfahren genügten oft nicht, etwa aufgrund von Verunreinigungen oder Alterungseffekten. „Bei der Steigerung der Recyclingquote können daher auch chemisches Recycling und verbesserte Sortiertechniken helfen.“ Die Ergebnisse sollen in einem Workshop mit weiteren Stakeholdern aus Industrie und Wissenschaft evaluiert werden.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt läuft noch bis Ende Juni 2022. Es legt zudem die Grundlagen für eine Umsetzungsphase in einem Folgeprojekt.