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Im Fokus

Porträt

Anne-Sofie Andersson (ChemSec)

Christiane Weihe

Sie ist eine Partnervermittlerin. Doch ihre Kontakte sind nicht die Einsamen, Liebe-Suchenden, Heiratswilligen. Sondern Hersteller und Nutzer von Alternativen zu gefährlichen Chemikalien. „Unsere neue Plattform Marketplace funktioniert wie eine Dating Website“, erklärt Anne-Sofie Andersson, Geschäftsführerin des International Chemical Secretariat, kurz ChemSec, „hier können Unternehmen kostenlos nach Alternativen suchen oder sie anbieten.“ Für verantwortungsbewusste und zukunftsorientierte Marktteilnehmer soll ein Überblick geschaffen werden. „Wir brauchen außerdem bessere politische Rahmenbedingungen für die Entwicklung von weiteren nachhaltigen Alternativen. Für diese Innovationen müssen sich die europäischen Gesetzgeber stärker einsetzen.“

Die Non-Profit-Organisation ChemSec arbeitet für eine Welt ohne gefährliche Chemikalien – etwa mit der so genannten SIN(Substitute It Now!)-Liste. „Hier sind derzeit 912 besonders besorgniserregende Stoffe erfasst, die man vermeiden sollte – auch, weil sie in der EU voraussichtlich verboten oder beschränkt werden können“, sagt Andersson, „dahinter steckt ein aufwändiges Verfahren, denn für die Sammlung und Auswertung von Informationen zu den einzelnen Stoffen beauftragen wir externe Forschungsinstitute.“ Hierfür muss ChemSec kontinuierlich Mittel aufbringen. Ein schwieriger Prozess, der Anne-Sofie Andersson eine weitere Rolle verleiht: den der Fundraiserin.