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Wo die meisten Förderanträge für Gebäude-Energieeffizienz gestellt werden #klimafreundlichWohnen

Die Anzahl der Förderanträge für Energieeffizienz in Gebäuden ist im Jahr 2020 deutlich gestiegen. Spannend ist dabei die Frage, wie sich die Antragszahlen räumlich verteilen und in welchen Regionen die meisten Förderanträge gestellt werden.

Im Folgenden werden daher die Förderanträge im Neubau und bei Sanierungen:

  • pro Landkreis in Deutschland in ihrer Gesamtzahl sowie

  • pro 1.000 Wohngebäude und deren räumliche Verteilung

näher analysiert.

Energieeffizient neu bauen

Bei Betrachtung der Gesamtzahl an Anträgen im Bereich des energieeffizienten Neubaus zeigen sich Schwerpunkte im Süden Deutschlands, besonders in Bayern und Baden-Württemberg, sowie in den nordwestlichen Teilen des Landes in Niedersachsen nahe der niederländischen Grenze und in Schleswig-Holstein. Auch in Berlin und dessen Umland ist die Zahl der Förderanträge hoch, wo hingegen die umliegenden Bundesländer in Ost- und Nordost-Deutschland eine vergleichsweise geringe Antragszahl aufweisen. Die Zahl der Förderanträge pro 1.000 Wohngebäude verhält sich ähnlich wie die Gesamtzahl der Anträge.

Energieeffizient sanieren: 1. das Effizienzhaus

Beim energieeffizienten Sanieren, wobei konventionell gebaute Häuser zu Effizienzhäusern werden, zeigt sich eine ähnliche regionale Verteilung wie beim Neubau. So sind viele Anträge in Baden-Württemberg, in Nordwest-Deutschland – besonders an der Grenze zu den Niederlanden –, in Teilen Hessens und Nordrhein-Westfalens, in Berlin und Sachsen gestellt worden.

In der Verteilung der Förderanträge pro 1.000 Gebäude zeigt sich ein ähnliches Muster wie in der Gesamtzahl der Anträge.

Energieeffizient sanieren: 2. einzelne Maßnahmen

Im Hinblick auf einzelne Sanierungen zeigt sich ein klarer räumlicher Schwerpunkt in den süd- und westdeutschen Bundesländern mit Ausnahme von Berlin. Besonders hoch sind die Antragszahlen in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Im Osten Deutschlands werden im Vergleich wesentlich weniger Anträge gestellt.

Auch die Verteilung der Anträge pro 1.000 Gebäude zeigt, dass in den süd- und westdeutschen Bundesländern viel mehr Anträge eingehen, als in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.

 

Energieeffizient Sanieren: 3. Zuschuss

Hier fallen bei der Gesamtzahl der Anträge sowie bei der Antragszahl pro 1.000 Wohngebäude höhere Werte in süd- und westdeutschen Bundesländern und Berlin auf. In den ost- und nord-ost-deutschen Bundesländern wurden wesentlich weniger Anträge gestellt.

 

Fazit: Unterschiede in der räumlichen Verteilung

Es kann festgehalten werden, dass sich in den absoluten Zahlen sowie in den Anträgen pro 1.000 Wohngebäuden in der Regel ein ähnliches Bild zeigt: Die meisten Anträge werden in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein gestellt. Im Osten Deutschlands – mit Ausnahme von Berlin – fallen die Zahlen hingegen deutlich niedriger aus.

Es bleibt fraglich, warum die Verteilung der Förderanträge regional so unterschiedlich ausfällt. Ein möglicher Anhaltspunkt wäre ein Vergleich der Antragszahlen mit den Brutto-Arbeitslöhnen. Dabei zeigt sich, dass in der Regel die Arbeitslöhne in den Regionen, in denen viele Förderanträge gestellt werden, hoch sind. So können Schwerpunkte im Süden und Westen Deutschlands festgestellt werden – insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg sowie in Metropolregionen um Großstädte wie Hamburg oder Frankfurt am Main, wo auch viele Anträge gestellt werden (siehe nachfolgende Abbildung). Weitere mögliche Anhaltspunkte können die Siedlungsstruktur sowie die Altersstruktur des Gebäudebestands bieten.

Dr. Sibylle Braungardt aus dem Bereich Energie & Klimaschutz des Öko-Instituts in Freiburg beschäftigt sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit der Wärmewende. Der Beitrag entstand unter Mitarbeit von Clara Schlomann.

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