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Abwechslungsreich und aufregend – Bericht von der Klimakonferenz

Die 58. Tagung der Nebenorgane der UNFCCC fand vom 5. bis 15. Juni in Bonn statt – die FÖJlerin Marla Schallon aus dem Berliner Büro war dabei und berichtet von ihren Erfahrungen.

Als FÖJlerin des Öko-Instituts durfte ich an der SB58 United Nations Framework Convention on Climate Change in Bonn teilnehmen. Was für mich sehr aufregend war, weil ich noch nie bei einer so großen internationalen Konferenz dabei war. Bei den SBs handelt es sich um die Unterorganisationen (Subsidary Bodies) der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen. Dazu gehören der SBI (Subsidiary Body for Implementation) und der SBSTA (Subsidiary Body for Scientific and Technological Advice).

Ungefähr 8000 Teilnehmende waren für die Konferenz angemeldet. Darunter die Landesdelegierten und NGO- und UN-Mitarbeitende. Da Kolleg*innen vom Öko-Institut als Vertreter*innen der deutschen Delegation dabei waren, durfte ich als Unterstützung mitkommen.

Am Sonntag, den 4. Juni ging es für mich los, weil das erste Koordinationsmeeting der deutschen Delegation bereits am Montag frühmorgens stattfinden sollte.

Die eigentlichen Verhandlungen starteten dann jeden Tag um 10 Uhr.

Für mich war anfangs vor allem interessant, die Strukturen hinter der Konferenz zu verstehen. Von wem was verhandelt und was letztendlich beschlossen wird. Bei der SB58 standen Verluste und Schäden durch den Klimawandel und die globale Bestandsaufnahme im Fokus der Verhandlungen.

Mit der erfolgreichen Orientierung im Gebäude und am Zeitplan war ich erst mal beschäftigt.

Die Konferenz wurde offiziell um 11 Uhr von den beiden Vorsitzenden der Nebenorgane eröffnet. Dem SBI- und dem SBSTA-Chair. Bei diesem Opening Planery sollten die letzten Einigungen über die Agenda getroffen werden. Bereits dieses erste Meeting zog sich über den ganzen Tag, weil jeder Punkt der Tagesordnung bis ins Kleinste diskutiert wurde.

Die Verhandlungen wurden in formalem Englisch abgehalten und waren für mich schwer mitzuverfolgen, Abkürzungen über Abkürzungen und Zwischenfragen, die so lang waren, dass man an deren Ende den Anfang schon wieder vergessen hatte. Trotzdem hatte ich großen Spaß dabei, diese internationalen Meetings mitzuerleben.

Spannend waren für mich besonders die Side-Events, bei denen Konferenzteilnehmende Vorträge oder Paneldiskussionen über verschiedenste Themen wie zum Beispiel marine Kohlendioxidentfernung, integrierte Gebirgsentwicklung oder Verluste und Schäden indigener Völker abhielten. Abschließend gab es dort eine oder auch mehrere Fragerunden bei denen Vertreter*innen der einzelnen Landesdelegationen oder Organisationsmitglieder ihre Perspektive einbrachten. Oft kam es dabei zu leidenschaftlichen Beiträgen und Auseinandersetzungen, die super interessant waren und mir ein eindrückliches Bild von den einzelnen Ansichten vermittelt haben.

Das Konferenzgebäude war überraschend grün gestaltet mit Wasserspendern und Sitz- und Laptoplademöglichkeiten an jeder Ecke.

Vor dem Konferenzgebäude fanden täglich Auseinandersetzungen mit Nachhaltigkeitsthemen statt. Zum Beispiel verschenkte eine Organisation vegane Hotdogs, um einen Anlaufpunkt für den Austausch über klimaverträgliche Ernährung und Landwirtschaft zu schaffen.

Und auch in den Fluren des Konferenzgebäudes gab es demonstrative Aktionen von Teilnehmenden, zum Beispiel mit Reden, die sich direkt auf zeitgleich stattfindende Verhandlungen bezogen.

Allen in allem war es für mich eine tolle Erfahrung dabei zu sein, ich konnte viele Eindrücke und Wissen mitnehmen und bin sehr dankbar, diese Möglichkeit bekommen zu haben!

Vielen vielen Dank an Martin und Lorenz, die mich mitgenommen haben und mir vor Ort mit ihrem Hintergrundwissen behilflich waren!

Marla Schallon absolviert ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im Bereich Energie & Klimaschutz am Standort Berlin.

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