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Anwendungsgebiet Konsum- und Investitionsgüter für private Haushalte

Entwicklung schadstoffbezogener Bewertungsinstrumente:

Habilitationsschrift zur Erlangung der Venia legendi des Fachbereiches 09 der Justus-Liebig-Universität Giessen „Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement“

Betreuung durch Prof. Dr.-Ing. Elmar Schlich, Professur für Haushaltstechnik, Fachbereich 09, Justus-Liebig-Universität Giessen

Private Haushalte haben einen maßgeblichen Anteil an den Stoffströmen und Umweltbelastungen in Deutschland. Konsum- und Investitionsgüter, die in privaten Haushalten verbraucht bzw. gebraucht werden, sind in den letzten Jahrzehnten in vielfältiger Hinsicht ökologisch optimiert worden. Dennoch kann es im Haushalt zu gesundheitlichen Belastungen durch Schadstoffe kommen, die entweder gezielt als Haushaltschemikalien eingesetzt werden oder Bestandteil von komplex aufgebauten Haushaltsgeräten sind, aus denen sie austreten können.

Für die Entwicklung ökologisch optimierter Produkte stehen eine Reihe von Bewertungsinstrumenten zur Verfügung. Ihr Schwerpunkt liegt bei ökobilanzieller Strukturierung in der Regel auf der Bewertung des Energie- und Materialverbrauches, des Abfallaufkommens und der Freisetzung von Massenschadstoffen. In Ökobilanzen finden produktspezifische Schadstoffe mit toxischen und ökotoxischen Eigenschaften bisher wenig Berücksichtigung.

In der vorgelegten Arbeit wird ein spezieller Aspekt der ökologischen Optimierung von Konsum- und Investitionsgütern privater Haushalte dargestellt: die Verringerung des Schadstoffgehaltes - in Produkten und bei ihrer Produktion. Hierzu werden Instrumente für die Schadstoff-Bilanzierung und -Bewertung entwickelt und angewendet. Es werden vier Schwerpunkte gesetzt:

  • Übersicht über Schadstoffe, die im privaten Haushalt auftreten können
  • Schadstoff-Reduktionspotenziale am Beispiel von Fernsehgeräten
  • Bilanzierung von Gefahrstoffen in Produkten und Prozessen
  • Analyse und Optimierung von Produktsortimenten

Die Arbeiten zeigen, dass es möglich ist, in klassische, ökobilanziell ausgerichtete Bewertungsinstrumente produktspezifische Schadstoff-Bewertungen zu integrieren. Durch eine gezielte Verringerung des Schadstoffgehaltes von Konsum- und Investitionsgütern für den privaten Haushalt sind erhebliche Umweltentlastungen erreichbar.

Auch in Zukunft wird dem privaten Haushalt für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft eine große Bedeutung zukommen. In ihm werden letztlich eine ganze Reihe zentraler Bedürfnisfelder zusammengeführt und gestaltet: Bauen und Wohnen, Bekleidung, Ernährung, Information und Kommunikation. Die Erweiterung von klassischen Bewertungsinstrumenten um produktspezifische Schadstoffmodule, wie sie in dieser Arbeit vorgestellt werden, kann wesentliche Hilfestellungen bei der Entwicklung ökologisch optimierter Produkte für den privaten Haushalt geben.