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Mehr Nachhaltigkeit bei öffentlicher Beschaffung

Öffentliche Einrichtungen berücksichtigen bereits seit langem Umweltaspekte bei der Beschaffung. Sie entsprechen damit rechtlichen Vorgaben, können Kosten senken und tragen aktiv zum Umweltschutz bei.

Öffentliche Einrichtungen berücksichtigen bereits seit langem Umweltaspekte bei der Beschaffung. Sie entsprechen damit rechtlichen Vorgaben, können Kosten senken und tragen aktiv zum Umweltschutz bei. Das Thema findet jedoch bislang kaum Widerhall in der professionellen Aus- und Fortbildung bzw. in den Lehrplänen der Verwaltungsschulen und Akademien.

Um dies zu ändern entwickelten ICLEI und das Öko-Institut im Projekt „Landmarken setzen“ ein maßgeschneidertes und nutzerorientiertes Schulungskonzept für Organisationen. Zielgruppe des vom Umweltbundesamt geförderten Projektes sind Aus- und Weiterbildungseinrichtungen sowie Akteure im Bereich der öffentlichen Beschaffung, die intern Wissen und Kapazitäten ausbauen wollen. ICLEI führte über den zweijährigen Projektzeitraum (2011-2012) acht Train-the-Trainer-Schulungen in Deutschland durch. Sie fanden unter anderem in Bremen (Verwaltungsschule) und Bonn (Kompetenzstelle nachhaltige Beschaffung des Bundes) statt.

„Unser zentrales Anliegen war es, Lehrkräften Konzepte und Methoden an die Hand zu geben, mit denen sie selbst das Thema umweltfreundliche öffentliche Beschaffung vermitteln können“, erläutert Philipp Tepper, Projektleiter bei ICLEI, dem weltweiten Verband von Städten und Gemeinden, die sich aktiv der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet haben. „Außerdem haben wir aktuelle Methoden zur Berechnung integrierter Lebenszykluskosten- und CO2-Emissionen vermittelt.

Praxishilfen für die umweltfreundliche öffentliche Beschaffung

Das Projekt „Landmarken setzen“ analysierte bestehende Lehrprogramme und diskutierte gemeinsam mit Leitung und Lehrkräften Möglichkeiten, diese zu erweitern. Dabei deckten die Projektpartner in den Schulungen das Spektrum von wichtigen rechtlichen Fragestellungen über Herausforderungen in der praktischen Umsetzung (zum Beispiel der Dialog mit Anbietern, die Suche nach nachhaltigen Produkten und die Umsetzung der Lebenszykluskostenberechnung in Ausschreibungen) bis hin zur methodischen und inhaltlichen Gestaltung von Schulungen und Ausbildungseinheiten ab.

„Wir haben zahlreiche Leitfäden entwickelt, in denen die Stellen der öffentlichen Beschaffung konkrete Hilfestellungen bei rechtlichen und organisatorischen Fragestellungen finden“, fasst Andreas Hermann, Experte für nachhaltige Beschaffung am Öko-Institut zusammen. „Mit einem Online-Rechner können Behörden und andere Einrichtungen Lebenszykluskosten und Emissionen wie CO2, Stickoxide und Feinstaub vor, während und nach einem Ausschreibungsverfahren berechnen. Er ist kostenlos unter www.lcc-tool.eu verfügbar.“

Die neben den Schulungen durchgeführten Vernetzungstreffen in München, Norderstedt und Magdeburg trugen dazu bei, relevante Akteure im Beschaffungsprozess zusammenzubringen. Insgesamt verzeichneten die erfolgreichen Veranstaltungen 80 Teilnehmende.