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Im Fokus

Mit Mut und Planung

fair spaces – Räume für gerechte und nachhaltige Mobilität

Christiane Weihe

Münster modernisiert seine Fahrradinfrastruktur. Auch Bremen legt einen besonderen Fokus auf Radfahrer*innen. Hamburg hat ein Bündnis Mobilität aufgesetzt, das viele Akteur*innen zusammenbringt. In Frankfurt gibt es eine Fußverkehrsstrategie für die ganze Stadt. „In vielen deutschen Städten funktioniert der Wandel hin zu nachhaltiger Mobilität schon sehr gut“, sagt Carolin Kruse, Gründerin und Geschäftsführerin von fair spaces. „Aus unserer Sicht ist es wichtig, einfach anzufangen, auch mit kleinen Projekten.“ Die Mobilitätsberatungsagentur unterstützt Kommunen dabei, eine gerechte und ökologische Mobilität umzusetzen. Für mehr Sicherheit. Für mehr Lebensqualität. Und natürlich auch für Umwelt und Klima. „Wir entwickeln Mobilitätskonzepte, die den Autoverkehr reduzieren sowie ÖPNV, Fuß- und Radverkehr stärken. Zudem führen wir Beteiligungsverfahren durch. Dabei legen wir einen starken Fokus darauf, mit Anwohner*innen ins Gespräch zu kommen, um von ihnen zu erfahren, was sie brauchen und was für sie funktioniert. Denn sie sind oft die besten Expert*innen dafür, was machbar und sinnvoll ist.“ Darüber hinaus arbeitet fair spaces für Mobilitätsbildung – so etwa mit dem Podcast Radwissen, der wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Fahrradmobilität vermittelt.

Einfach anfangen – für viele Kommunen ist das nicht so einfach, wie Carolin Kruse weiß. „Es fehlen derzeit sehr viele Planer*innen in Deutschland, die das umsetzen können. Zahlreiche Stellen sind unbesetzt. Gleichzeitig ist die Beantragung von Fördermitteln oft sehr aufwendig und bürokratisch.“ Auch das Straßenverkehrsgesetz habe neue Mobilitätskonzepte oft ausgebremst. „Durch seine Aktualisierung im vergangenen Jahr ist es für Kommunen jetzt aber einfacher geworden, Tempo-30-Zonen umzusetzen und Busspuren sowie Rad- und Fußwege einzurichten.“

Von der Politik wünscht sich Kruse den Mut, neue Dinge auszuprobieren – auch, wenn es Klagen gegen Veränderungen geben kann. „Aus diesen lernen die Entscheider*innen und Planer*innen ja auch, was sie besser machen müssen.“ Wichtig sei es zudem, unterschiedliche Akteur*innen zu vernetzen, Planungsprozesse zu beschleunigen und eine Arbeit in der Verwaltung attraktiver für Planende zu machen. „Zudem sollte die Politik ein höheres Augenmerk auf sozial schwächere Bezirke legen. Denn bislang werden viele Veränderungen von Bürger*innen angestoßen, die entsprechende Ressourcen haben. Menschen mit geringen Einkommen haben jedoch oft gar nicht die Zeit, sich mit der Frage zu beschäftigen, ob es nicht schön wäre, wenn ihr Viertel verkehrsberuhigt ist.“

Weitere Informationen

Carolin Kruse
Geschäftsführerin
Fair Spaces GmbH

Rollbergstraße 28A
12053 Berlin

carolin.kruse@fair-spaces.de
www.fair-spaces.de