Fairness für Frauen

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Mandy Schoßig
Wer Haushalte mit geringem oder mittlerem Einkommen bei der Energie- und Mobilitätswende unterstützt, unterstützt damit in hohem Maße Frauen. Egal, ob es um die Umstellung der Heizung auf erneuerbare Energien oder vergünstigte Angebote für den ÖPNV geht. „Frauen sind benachteiligt, wenn es darum geht, klimafreundlich zu wohnen oder unterwegs zu sein“, sagt Tanja Kenkmann, Senior Researcher am Öko-Institut, „sie sind bei den Kosten stärker belastet, vor allem, wenn sie zur Miete wohnen.“ Alleinerziehende Mütter und Rentnerinnen trifft dies besonders, aber auch Frauen in anderen Lebenssituationen.
Das Öko-Institut hat sich im Rahmen einer Expertise für den Vierten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung gezielt der geschlechtergerechten Gestaltung der Energie- und Mobilitätswende gewidmet. Dabei zeigte sich etwa, dass alleinlebende Frauen mehr als sieben Prozent ihres Einkommens für Heizung und Strom ausgeben, bei alleinerziehenden Müttern sind es sogar knapp acht Prozent – bei deutlich geringerem Einkommen. Bei alleinlebenden Männern sind es hingegen weniger als sechs Prozent, bei zugleich höherem Einkommen. „Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Mobilität“, so Konstantin Kreye, Wissenschaftler im Bereich Ressourcen & Mobilität des Öko-Instituts. „So können sich etwa alleinerziehende Mütter zweieinhalb Mal so häufig kein Auto leisten wie die Haushalte der Gesamtbevölkerung.“
Die Unterschiede, so betont Kenkmann, werden sich im Lauf der Energie- und Mobilitätswende noch verstärken, vor allem im Zuge des steigenden CO2-Preises. „Daher ist es notwendig, rechtzeitig gegenzusteuern. Wirkungsvolle Maßnahmen zur Unterstützung von sozial benachteiligten Haushalten und dabei insbesondere Frauen sind etwa gezielte Förderungen für die Sanierung von Mietwohnungen und für den Austausch von Geräten mit hohem Stromverbrauch oder auch Zuschüsse beim Leasing von Elektrofahrzeugen.“