Besser für Biodiversität
Christiane Weihe
Der Klimaschutz ist von zentraler nationaler und internationaler Bedeutung und die Einhaltung von Klimazielen hilft letztlich auch dem Schutz von Biodiversität. Aber was, wenn durch den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen oder Windenergieparks im Meer negative Effekte für die Lebensräume oder wildlebende Arten entstehen? Wenn’s dem Klima hilft, aber der Artenvielfalt schadet, ist es dann eine gute Idee? „Der Klimaschutz darf natürlich nicht die Biodiversitätskrise verschärfen. Daher ist es wichtig, die Wechselwirkungen zwischen beiden schon dann zu betrachten, wenn Maßnahmen geplant und umgesetzt werden“, sagt Dr. Hannes Böttcher, Gruppenleiter Biogene Ressourcen & Landnutzung am Öko-Institut. Gemeinsam mit INFRAS untersuchen die Wissenschaftler*innen nun, welche negativen Folgen Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen für die Biodiversität haben können, wie sich diese vermeiden lassen und welche Alternativen es gibt. „Hierfür führen wir eine systematische Bewertung der nationalen Klimamaßnahmen durch und zeigen positive Synergieeffekte, die sich durch die Umsetzung für Klimamaßnahmen auch für den Biodiversitätsschutz ergeben und geben Empfehlungen, wie biodiversitätsgefährdende Maßnahmen ersetzt oder zumindest angepasst werden können“, so Senior Researcher Judith Reise aus dem Bereich Energie & Klimaschutz. Darüber hinaus entwickelt das Projektteam Vorschläge für konkrete Indikatoren und Messgrößen, mit denen sich in Zukunft überprüfen lässt, wie naturverträglich die Klimamaßnahmen der Bundesregierung tatsächlich sind.
Das Projekt „Biodiversitäts-Check für Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen des Bundes“ im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) läuft noch bis Juni 2026.