Porträt: Seda Orhan (CAN)
© privat
Christiane Weihe
Wir können die gesamte Gesellschaft verändern. Das müssen wir auch. „Der Kampf gegen den Klimawandel ist für mich eine Herzensaufgabe. Er ist eine der zentralen Krisen unserer Zeit und eng mit anderen Herausforderungen verbunden – so dem Schutz der Biodiversität oder den steigenden Lebenshaltungskosten“, sagt Seda Orhan, Head of Energy beim NGO-Verbund Climate Action Network (CAN) Europe. Zentral sind für sie dabei die erneuerbaren Energien. „Wir brauchen mehr Tempo bei ihrem Ausbau – aber nicht auf Kosten der Qualität.“ Das heißt für sie auch und vor allem: europäische Bürger*innen in den Ausbau einzubeziehen und dafür zu sorgen, dass sie davon ebenfalls profitieren.
„Es braucht einen fairen Ausbau der Erneuerbaren in ganz Europa – mit Blick auf Standorte, Einbeziehung, einen Verbleib der Gewinne in den Gemeinden.“
An der umfassenden Elektrifizierung auf Grundlage der Erneuerbaren führt zudem kein Weg vorbei, so Seda Orhan. „Der Energiesektor ist schon sehr weit fortgeschritten, nun müssen die anderen Sektoren nachziehen. Derzeit hat Strom einen Anteil von 23 Prozent an der gesamten in Europa verbrauchten Energie – das muss sich mindestens verdoppeln.“ Dazu gehören für sie ambitionierte politische Ziele, beständige Rahmenbedingungen und ein konsequenter Ausbau der Infrastruktur, etwa auch mit Blick auf Smart Grids. „Investor*innen müssen sich darauf verlassen können, dass sich ihr Engagement lohnt.“
Weitere Informationen
Kontakt
Seda Orhan
Head of Energy
Climate Action Network (CAN) Europe
Mail: seda.orhan@caneurope.org
Web: www.caneurope.org
Seda Orhan ist Head of Energy beim Climate Action Network (CAN) Europe, zu dessen Team sie seit 2019 gehört. Zuvor hat sie dort unter anderem als Renewable Energy Program Manager und als Renewable Energy Campaign Coordinator gewirkt. CAN ist ein europäisches NGO-Netzwerk mit über 200 Mitgliedsorganisationen aus 40 europäischen Ländern, das sich dem Kampf gegen den Klimawandel widmet und dabei über 1.700 einzelne NGOs vertritt. Der Fokus von CAN liegt auf politischen Strategien für eine nachhaltige Klima-, Energie- und Entwicklungspolitik.
Vor ihrer Arbeit für CAN war Seda Orhan unter anderem als Partnership Manager für das Pesticide Action Network (PAN) Europe und als EU Coordinator für Naturefriends International tätig. Darüber hinaus ist Seda Orhan Vorstandsmitglied der Renewables Grid Initiative. Seda Orhan hat einen Master in Human Rights (University of Malta) sowie in Peace and Development Studies (Universität Innsbruck).